Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Experimentelle Audiologie
Kardinal-von-Galen-Ring 10 48149 Münster Tel. (0251) 83-56861 Fax: (0251) 83-56882 e-mail: Lutkenh@uni-muenster.de WWW: http://biomag.uni-muenster.de Direktor (bis September 1998): Prof. Dr. M. Hoke Kommisarischer Direktor (ab Oktober 1998): Priv.-Doz. Dr. B. Lütkenhöner | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Institut für Experimentelle Audiologie Arbeitsbereich Ereigniskorrelierte Potentiale und Evoked-Response-Audiometrie (ERA) | ||||
Objektivierung des Sprachverständnisses von Cochlear-Implant-Patienten mit Hilfe der Mismatch-Negativity (MMN)
Cochlea-Implantate (CI) verfolgen den Zweck, auch Personen mit beidseitiger
Taubheit zu ermöglichen, akustische Signale der Umwelt zu erfassen, was im
Idealfall zu einem Verstehen offener Sprache führen kann. Die
Hörempfindungen werden dadurch ausgelöst, daß das von einem
Sprachprozessor kodierte Schallsignal einer oder mehreren in der Cochlea
implantierten Elektroden zugeführt wird, wordurch die Hörnervenfasern
elektrisch gereizt werden. Das globale Forschungsziel besteht darin, den Erfolg der
Versorgung mit einem CI, d.h., das erzielte Sprachverständnis, das
gegenwärtig ausschließlich mit Hilfe von subjektiven Methoden
überprüft werden kann, zu objektivieren. Der Erfolg zeigt sich weiterhin
auch in der Reorganisation kortikaler Areale, bei prä- oder perilingual ertaubten
Kindern darüber hinaus auch in der Reifung des auditorischen Systems. Als
geeignetes Instrument für die Erreichung des Forschungsziels wird die
"Mismatch negativity" angesehen, da sie nicht die Aufmerksamkeit des Untersuchten
erfordert, sondern die unbewußte neurophysiologische Verarbeitung minimaler
akutischer Differenzen des (Sprach)schalls widerspiegelt, schon im ersten Lebensjahr
deutlich ausgeprägt ist und durch Vigilanz, Aufmerksamkeit und
Variablität der Stimulsatttribute des Standardreizes weitgehend
unbeeinflußt bleibt. Wir erwarten, daß die Erkenntnisse, die dabei
gewonnen werden, die Weiterentwicklung von Sprachprozessorstrategien ganz
wesentlich befördern und damit in Zukunft der großen Anzahl von
CI-Patienten (weltweit derzeit etwa 10.000) zugute kommen werden.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter