Möglichkeiten der Berücksichtigung von Realoptionen in Unternehmensbewertungskalkülen

In jüngster Zeit hat sich die Literatur vermehrt der Frage zugewandt, wie die den meisten Investitionsprojekten inhärente unternehmerische Flexibilität mit Hilfe der Optionspreistheorie bewertet werden kann. Gerade bei sogenannten strategischen Investitionen wird Handlungsspielräumen (Realoptionen) häufig eine beachtliche unternehmenswertsteigernde Wirkung zugeschrieben. Obwohl die Sinnhaftigkeit einer Anwendung optionspreistheoretischer Kalküle im Bereich der Unternehmensbewertung bislang allenfalls in Ansätzen diskutiert wurde, werden diese in der Bewertungspraxis offenbar zunehmend propagiert. Die Zusammenhänge zwischen diesen neueren, auf einer Analogie zwischen Finanzoptionen und realen Handlungsspielräumen basierenden Ansätzen und traditionellen Verfahren (wie die Discounted-Cash-Flow-Methode oder das Entscheidungsbaumverfahren) sind jedoch erst ansatzweise erforscht. Das Hauptziel des Projektes bestand darin, das bislang lückenhafte Verständnis dieser Zusammenhänge zu erweitern und zu untersuchen, unter welchen Umständen eine Anwendung optionspreistheoretischer Bewertungskalküle mit Vorteilen verbunden sein kann.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Thomas R. Fischer, Dipl.-Kfm. Lutz Hahnenstein, Dipl.-Kfm. Bernd Heitzer

Veröffentlichungen:

Fischer, T.R., L. Hahnenstein, B. Heitzer: Kapitalmarkttheoretische Ansätze zur Berücksichtigung von Handlungsspielräumen in der Unternehmensbewertung, in: ZfB 1999, 69. Jg., Nr. 10, S. 1207-1232.