Prognosemodelle für den deutschen Wohnungsmarkt

Die Träger der Wohnungspolitik und die privaten Unternehmen der Wohnungs-, der Bau- und der Kreditwirtschaft legen ihren Entscheidungen ihre Einschätzung über die zukünftige Entwicklung an den Wohnungsmärkten zugrunde. Quantitative Prognosen können sie dabei unterstützen, Erwartungen über die Zukunft zu bilden. Zwei solche, sich ergänzende Prognosen werden in dieser Arbeit anhand eines ökonometrischen Wohnungsmarktmodells und eines rein zeitreihenanalytischen Ansatzes erstellt.

Das ökonometrische Modell für die Bundesrepublik besteht im wesentlichen aus zwei Teilen: Die Wohnungsnachfrage der privaten Haushalte wird - möglichst nach verschiedenen Gebäude- und Haushaltstypen differenziert - auf der Basis der Haushaltsdaten des Sozioökonomischen Panels des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung modelliert. Dies hat den Vorteil, daß dieser Teil der Untersuchung auf einer relativ breiten statistischen Basis beruht (1996 wurden im Querschnitt knapp 7.000 Haushalte erfaßt) und dynamische Prozesse bzw. Strukturveränderungen Berücksichtigung finden können (die Daten werden für dieselben Haushalte seit 1984 jährlich erfaßt).

Das Wohnungsangebot, d. h. der Bestand an Gebäuden und Wohnungen und seine Veränderung, wird auf der Grundlage der beim Statistischen Bundesamt verfügbaren aggregierten Zeitreihen abgebildet.

Mittels des Gesamtmodells, in welchem die beiden Teilmodelle zusammengeführt werden, können anschließend Simulationen für verschiedene wohnungspolitische Instrumente durchgeführt, Szenarien für alternative Veränderungen des wohnungswirtschaftlichen Umfeldes durchgespielt und Prognosen für die zukünftige Veränderung der Wohnungsmärkte (etwa zum Umfang und zur Struktur der Wohnungsnachfrage und des -angebotes wie auch der Mietpreise) erstellt werden.

Zur Ergänzung und zwecks Vergleich wird eine alternative Prognose für die Wohnungsbaufertigstellungen auf der Basis der Methoden der Zeitreihenanalyse aufgestellt. Als Methoden kommen hier die ARIMA-Modellierung, die Spektralanalyse oder aber der Kalman-Filter in Frage.

Beteiligter Wissenschaftler:

Dipl.-Volkswirt Oliver Voß