Forschungsbericht 1997-98   
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[Pfeile blau] Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Institut für Genossenschaftswesen
Wirtschaftspolitik
 


Die Organisation der betrieblichen Weiterbildung - Eine institutionenökonomische Analyse am Beispiel Deutschlands und Chiles

Betriebliche Weiterbildung ist eine Investition der Unternehmung in das Wissen und die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter. Sie geschieht auf Veranlassung und Kosten der Unternehmung, die sich davon eine Mehrung und Vertiefung ihres unternehmerischen Wissens verspricht. Wurden in Deutschland Mitte der 70er Jahre 4 Milliarden DM und 1980 rund 8 Milliarden DM für die betriebliche Weiterbildung ausgegeben, so hat sich seitdem die Entwicklung dramatisch beschleunigt, und 1995 lagen die Ausgaben der privaten Wirtschaft für betriebliche Weiterbildung schon bei 36 Milliarden DM. Dabei kam es nicht nur zu einem starken quantitativen Anstieg, auch der Stellenwert der betrieblichen Weiterbildung und der Erwerb von Wissen allgemein hat für die Unternehmen stark an Bedeutung gewonnen. Beispielhaft wird dies in den aktuell stark diskutierten Managementkonzepten zum unternehmerischen Wissensmanagement und zum Lernen von Unternehmung deutlich.

Ziel der Arbeit ist es, die Organisation der betrieblichen Weiterbildung systematisch unter Effizienzgesichtspunkten zu untersuchen. Unterschiedliche organisatorische Lösungen beeinflussen Kosten und Nutzen der ökonomischen Aktivitäten auf verschiedene Art und Weise. Hier soll die jeweils effizienteste Organisationsform für die verschiedenen Formen der betrieblichen Weiterbildung ermittelt werden. Dabei wird grundsätzlich die Perspektive der Unternehmung eingenommen. Da die betriebliche Weiterbildung zunehmend auch mit der strategischen Planung der Unternehmen in Verbindung gebracht wird, gilt als ein weiteres Ziel der Arbeit, auch die Effektivität der betrieblichen Weiterbildung und damit den Zusammenhang zu den strategischen Aspekten der Unternehmensführung zu untersuchen. Dabei wird auf den in Organisationsfragen bewährten Ansatz der Transaktionskostenökonomik zurückgegriffen.

Der Transaktionskostenansatz berücksichtigt die in der neoklassischen Theorie vernachlässigten Transaktionskosten, die beim Transfer von Gütern und Dienstleistungen auftreten. Institutionen erlangen auf diese Weise eine ökonomisch wichtige Rolle, und je nach Situation bieten sich unterschiedliche institutionelle Arrangements als vorteilhafte organisatorische Lösung an. Beispiele aus der unternehmerischen Praxis zeigen, daß die Organisation der betrieblichen Weiterbildung auch stark von den institutionellen Rahmenbedingungen beeinflußt wird; insbesondere wirken hier die marktlichen Rahmenbedingungen und der Charakter der Arbeitsbeziehungen. Ihren Einfluß auf die Organisation der betrieblichen Weiterbildung zu untersuchen, bildet ein weiteres Ziel der Arbeit. Dazu werden im Rahmen der Arbeit die entsprechenden Konstellationen in Deutschland und im "neoliberalen Musterland" Chile verglichen.

Beteiligter Wissenschaftler:

Dr. Werner Stork

Veröffentlichungen:

Simian, J.M., W. Stork: Die effiziente Organisation der Rentenversicherung als ein Standortfaktor im internationalen Wettbewerb - Chancen und Risiken der Einführung eines Kapitaldeckungsverfahrens in Deutschland nach chilenischem Vorbild, in: Jahrbuch zur Außenwirtschaftspolitik, 1997/98, S. 309 - 346

Stork, W.: Die Organisation der betrieblichen Weiterbildung - Eine institutionenökonomische Analyse. Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden, 1999

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 1999-08-02 ---- 1999-09-16