Kernkompetenzbasiertes Outsourcing in Kreditgenossenschaften - eine transaktionskostenökonomische Analyse unter besonderer Berücksichtigung von Netzwerkstrukturen

Der Wettbewerb am Bankenmarkt wird zunehmend härter. Neue Anbieter, geändertes Kundenverhalten sowie die technologische Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien machen eine strategische Neuausrichtung der Banken erforderlich. Viele Institute suchen über Akquisitionen oder Fusionen ihr Heil in größeren Unternehmenseinheiten. Aber gerade im Bankensektor ist die Vorteilhaftigkeit von Größe, die zur Realisierung von Skalenerträgen führen soll, umstritten. Vielmehr erscheint es sinnvoll, sich auf Kernaktivitäten zu konzentrieren und diejenigen Tätigkeiten, die von Spezialisten qualitativ besser und gleichzeitig kostengünstiger bereitgestellt werden können, auszulagern. Inbesondere für die genossenschaftliche Bankengruppe stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, wo ihre Kernkompetenzen liegen, auf die es sich zu konzentrieren gilt. Nur über den systematischen Auf- und Ausbau dieser besonderen Fähigkeiten lassen sich langfristig nachhaltige Wettbewerbsvorteile realisieren. Andere Leistungen sind einer qualifizierten Analyse zu unterziehen, inwieweit sie von externen Anbietern bezogen werden können. In besonderer Weise sollen dabei Überlegungen Einzug finden, wie sich die Kreditgenossenschaften im genossenschaftlichen FinanzVerbund positionieren können. Der Verbund verfügt über Strukturen, die Ähnlichkeiten zu einem Unternehmensnetzwerk aufweisen. Netzwerken wird in Märkten mit hoher Dynamik und großer Unsicherheit hohe Effizienz attestiert. Es gilt zu analysieren, wie die Arbeitsteilung in einem genossenschaftlichen FinanzNetzwerk zu organisieren ist und welche Wettbewerbschancen für Kreditgenossenschaften damit einhergehen.

Beteiligter Wissenschaftler:

Dr. Carsten Hellinger

Veröffentlichungen:

Hammerschmidt, M., C. Hellinger: Mitgliedschaft als Instrument der Kundenbindung in Genossenschaftsbanken, Arbeitspapiere des Instituts für Genossenschaftswesen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Nr. 15, 1998