Forschungsbericht 1997-98 | |
Freiherr-vom-Stein-Institut, Wissenschaftliche Forschungsstelle des Landkreistages Nordrhein-Westfalen,
Düsseldorf
Von-Vincke-Straße 10 48143 Münster Tel. (0251) 41857-0 Fax: (0251) 41857-20 | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 03 - Rechtswissenschaftliche Fakultät Freiherr-vom-Stein-Institut, Wissenschaftliche Forschungsstelle des Landkreistages Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf Kommunalrecht | ||||
Wissenschaftliche Untersuchung des Freiherr-vom-Stein-Instituts zur Kommunalpolitik in den Kreisen
Empirische Untersuchungen zur Kommunalpolitik in den Städten und Gemeinden haben
bereits eine gewisse Tradition. So hat man beispielsweise Erkenntnisse über die
Zusammensetzung und die Arbeit der Gemeinderäte, die ehrenamtliche Tätigkeit
der Ratsmitglieder und den Ablauf der Gemeindepolitik gewonnen. Die Kreispolitik war
hingegen noch nicht Gegenstand einer flächendeckenden Untersuchung. Die Fragen
"Wer macht Kommunalpolitik in den Kreisen?" und "Wie lassen sich die
Inhalte und der Ablauf der Kreispolitik beschreiben?" sind daher unbeantwortet. Die
Klärung dieser Fragen für Nordrhein-Westfalen ist Ziel dieses Projekts. Damit
sollen nicht nur der Stellenwert des Kreises in der empirischen Forschung gesichert, sondern
auch wichtige Erkenntnisse für die praktische Arbeit auf Landes- und Kommunalebene
geliefert werden.
Den beiden zentralen Untersuchungsfragen wird in zweifacher Weise nachgegangen. Einmal
geht es um einen Vergleich zwischen der Kommunalpolitik auf der Kreisebene und derjenigen
auf der Gemeindeebene. Daneben wird versucht, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen
unterschiedlich strukturierten Kreisen aufzudecken. Der besondere Reiz der Untersuchung der
Kreisebene besteht darin, daß mit dem Verhältnis zwischen den Kreisen und ihren
angehörigen Städten und Gemeinden neben den Strukturen der
Gebietskörperschaften und den Handlungsakteuren eine dritte Dimension
berücksichtigt werden muß. Bislang ist politikwissenschaftlich ungeklärt, wie
die Beziehungen zwischen den beiden Ebenen tatsächlich aussehen und welche
Abstimmungsformen vorhanden sind.
Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die im Herbst 1998 begonnene schriftliche Befragung
aller Kreistagsmitglieder in Nordrhein-Westfalen mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens.
Der Fragebogen enthält zahlreiche Fragen zu der jeweiligen Person des Antwortenden,
seiner Tätigkeit und der Kreispolitik. Um ein möglichst vollständiges Bild
der Kommunalpolitik in den Kreisen entwickeln zu können, werden zusätzlich bei
den Kreisverwaltungen Informationen mit Hilfe eines speziellen Fragebogens erhoben. U.a. wird
darin nach den Mehrheitsverhältnissen im Kreistag und der Größe und
Zusammensetzung der Ausschüsse gefragt. Für eine eingehende Behandlung
kreisspezifischer Gegebenheiten sind schließlich noch mündliche Interviews mit
allen ehren- und hauptamtlichen Landräten und Oberkreisdirektoren vorgesehen.
Beteiligte Wissenschaftler: |
||||
Hans-Joachim Peter