Forschungsbericht 1995-96 | |
Institut für Allgemeine Zoologie und Genetik Schloßplatz 5 48149 Münster Tel. (0251) 83 - 2 38 41 FAX (0251) 83 - 2 47 23 Geschf. Direktor: Prof. Dr. K. Heckmann | |
Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 18 - Biologie Institut für Allgemeine Zoologie und Genetik Arbeitsbereich Populations- und Chronobiologie (Prof. Dr. Fr. Weber) |
Überlebensstrategien einer stenotopen Insektenart.
Am Beispiel des waldbewohnenden (flugunfähigen) Laufkäfers Carabus
auronitens werden Mechanismen analysiert, die das Risiko des Aussterbens von
Populationen stenotoper Arten mindern. In einer Langzeitstudie werden seit 1979 dynamische
Parameter einer Population nahe Münster mit Hilfe der Methode des Wiederfangens
individuell markierter Tiere gemessen, insbesondere die Individuendichte, die raum-zeitlichen
Muster der lokomotorischen Aktivität, die Eiproduktion, die effektive Reproduktionsrate,
die Saisonalität der Entwicklung und die individuelle Überlebenswahrscheinlichkeit.
Der Reproduktionserfolg ist in hohem Maße von klimatischen Faktoren abhängig.
Vor allem durch die Mehrjährigkeit der Adulten wird in Jahren ohne Reproduktionserfolg
die Wahrscheinlichkeit des Aussterbens der Population reduziert. Neben Strategien einer
Risiko-Verteilung sind deterministische (dichte-abhängige) Prozesse, die die
Individuendichte stabilisieren, bisher weder in den Daten der untersuchten natürlichen
Population noch in Daten von experimentell beeinflußten Populationen (zusätzliche
Fütterung, Entfernen potentieller Räuber und Konkurrenten in geschlossenen
Gehegen) erkennbar. Wir analysieren z.Z. die Abhängigkeit der individuellen
Überlebenswahrscheinlichkeit von der Ausprägung phänotypischer
Merkmale. - Die Untersuchungsergebnisse sind für Probleme des Arten- und
Naturschutzes bedeutsam.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Hans-Joachim Peter