Forschungsbericht 1995-96 | |
Institut für Verkehrswissenschaft Am Stadtgraben 9 Tel. (0251) 83 - 2 29 90 / 2 29 01 Direktor: Prof. Dr. H.-J. Ewers. Seit 1.12.1997: Prof. Dr. K.-H. Hartwig | |
Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Verkehrswissenschaft Arbeitsbereich H |
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Defizite und Maßnahmen für den Hinterlandverkehr mit Containern auf Binnenschiffen und Wasserstraßen
Die Prognosen für den Personen- und Güterverkehr in Deutschland bis zum Jahr
2010 zeigen ein weiterhin ungebremstes Wachstum des Straßenverkehrs. Die mit dieser
Entwicklung einhergehenden negativen Effekte in Form von Staus, Lärmemissionen,
Luftverschmutzung und Unfällen lassen die Verkehrspolitik nach Auswegen suchen, wie
die negativen Effekte verringert werden können, ohne die für eine Entwicklung der
Volkswirtschaft notwendige Mobilität zu stark einzuschränken. Da die einzelnen
Verkehrsträger unterschiedlich hohe spezifische negative externe Wirkungen zeitigen,
liegt es nahe, durch Veränderung des Modal Split zu einer Verringerung der negativen
externen Effekte zu gelangen.
Die Binnenschiffahrt weist ein relativ günstiges Verhältnis von Verkehrsleistung zu
Ressourcenverzehr auf. Die Untersuchung sollte deshalb herausfinden, ob eine Verlagerung von
Verkehren von der Straße auf die Binnenschiffahrt möglich ist. Anhand des
Containerhinterlandverkehrs der Hamburg-Antwerpen-Range mit bestimmten deutschen
Binnenhäfen wurde die Wettbewerbssituation zwischen Binnenschiffahrt, Eisenbahn und
Güterkraftverkehr analysiert. Es zeigte sich, daß die Binnenschiffahrt zwar bei den
reinen Beförderungskosten einen teilweise nicht unerheblichen Vorsprung besitzt,
daß aber infolge des zusätzlichen zweimaligen Umschlags und dem Nachlauf auf
der Straße dieser Vorsprung stark reduziert wird. Er verringert sich weiter, wenn
40-Fuß-Container, die in diesen Verkehren überwiegen, transportiert werden. Unter
Einbeziehung der externen Kosten verbessert sich zwar die Wettbewerbsposition der
Binnenschiffahrt, doch ist ihr Preisabstand nur entlang des Rheins so groß, daß ihre
Nachteile in der Leistungsqualität (über-) kompensiert werden. Deshalb finden
bisher auch lediglich auf dem Rhein Containerverkehre in großem Umfang statt.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Hans-Joachim Peter