Forschungsbericht 1995-96   
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Direktor: Prof. Dr. R. Thoss / Prof. Dr. U. van Suntum

 
 
 
[Pfeile grün] Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen
Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik
 


Vermögenspolitik als Wachstumspolitik

Das Forschungsvorhaben nimmt die aktuelle Diskussion über die staatliche Förderung von Risikokapital für mittelständische Unternehmen zum Anlaß, die Möglichkeiten und Grenzen der wirtschaftspolitischen Einflußnahme auf die Vermögensstrukturen privater Haushalte mit dem Ziel der Wachstumsförderung umfassend zu untersuchen. Ziel ist es, theoretisch und empirisch fundierte Leitlinien für eine gezielte wachstumspolitische Beeinflussung von Vermögensstrukturen zu entwickeln. Besonderes Gewicht soll den Wirkungen von nicht primär wachstumspolitisch motivierten Eingriffen in die Vermögensstruktur gewidmet werden. An erster Stelle sind hier die Förderung der Wohneigentumsbildung und des Versicherungssparens zu nennen.

Dazu soll in einem ersten Schritt ein wachstumstheoretischer Bezugsrahmen zur Beurteilung von staatlichen Eingriffen in die Vermögensbildung hergestellt werden. Im Vordergrund stehen hier die Ansätze, die das Innovationspotential von Unternehmen als Wachstumsdeterminante betonen. Es soll herausgearbeitet werden, ob sich aus der Analyse dieser Erklärungsansätze und ihrer bisherigen empirischen Überprüfung Normen für eine wachstumsoptimale Vermögensstruktur ableiten lassen. Zudem sollen hier die Bedingungen konkretisiert werden, unter denen Eingriffe des Staates in die Vermögensstruktur der Privaten ordnungspolitisch gerechtfertigt sind.

Vor diesem Hintergrund sollen im zweiten Analyseschritt die Anstrengungen zur Risikokapitalförderung für den Mittelstand in der Bundesrepublik Deutschland untersucht werden. Die theoretischen Überlegungen des ersten Abschnitts sollen damit auf einen konkreten und aktuellen Beispielfall der Wachstums- bzw. Vermögenspolitik angewendet werden: Anhand der erarbeiteten Kriterien ist zu überprüfen, inwieweit eine solche Mittelstandsförderung aus wachstumstheoretischen Gründen zu rechtfertigen ist und welche Ansatzpunkte sich für eine solche Förderung aus der theoretischen Perspektive aufzeigen lassen.

Im dritten Abschnitt ist es geplant, im Rahmen von empirischen Analysen Möglichkeiten und Grenzen des staatlichen Instrumenteneinsatzes zur Beeinflussung von Vermögensstrukturen zu konkretisieren. Im Vordergrund steht zunächst die Abschätzung wachstumspolitischen Handlungsbedarfs vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Vermögensstrukturen.

Aus den theoretischen Erkenntnissen sollen abschließend Gestaltungsempfehlungen für den effizienten Einsatz vermögenspolitischer Instrumente abgeleitet werden. Auch hier soll wieder auf den konkreten Fall der Mittelstandsförderung Bezug genommen werden. Ausdrückliches Ziel des Forschungsvorhabens ist es damit, einen Transfer zwischen theoretischen Erkenntnissen der neueren Wachstumsforschung und wirtschaftspolitischer Praxis herzustellen.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dipl.-Oeconom P. Westerheide
 
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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: FO04KD01
Datum: 1999-02-16