Forschungsbericht 1995-96 | |
Betriebswirtschaftliches Institut für Anlagen und Systemtechnologien Universitätsstr. 14-16 Tel. (0251) 83 - 2 28 61 Direktor: Prof. Dr. Klaus Backhaus | |
Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Betriebswirtschaftliches Institut für Anlagen und Systemtechnologien Arbeitsbereich Netzwerk-Management |
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Gestaltung vertikaler Kooperationsbeziehungen unter Einsatz von Lieferantenprogrammen
Deutsche Automobilhersteller waren und sind durch sich ständig verändernde
Wettbewerbs- und Marktbedingungen gezwungen, Maßnahmen zur Verbesserung der
eigenen Position zu ergreifen. In diesem Zusammenhang kommt dem Outsourcing von
Leistungsumfängen an Zulieferer eine besondere Bedeutung zu. Aufgrund der
zunehmenden Komplexität der ausgelagerten Leistungsumfänge steigt auch der
Anspruch an das zwischen den Parteien zu definierende Koordinationsdesign, wodurch die
Möglichkeiten zur adäquaten Anpassung von Geschäftsbeziehungen an
jeweils vorherrschende äußere Bedingungen in den Vordergrund rücken. Da
im Zeitablauf eine starke Dynamik in der Entwicklung der Koordinationsdesigns zu beobachten
war, wird die Frage aufgeworfen, ob die Make-or-Buy-Entscheidungen der Automobilindustrie
einem Kreislaufprozeß folgen. Dabei wurden zunächst, ausgehend von einer hohen
Wertschöpfungstiefe, Auslagerungen vorgenommen, die eher marktliche Beziehungen zu
Zulieferern bedingten, um später intensivere und langfristigere Bindungen zu den
Zulieferern aufzubauen. Somit besteht Untersuchungsbedarf im Hinblick auf die Frage, ob in
naher Zukunft die ausgelagerten Leistungen wieder verstärkt reintegriert werden. Zu
diesem Zweck erfolgt eine Darstellung und Analyse der bisher zu beobachtenden
Koordinationsstrukturdynamik in der Automobilindustrie, um daraus Implikationen für
die Beurteilung der Effizienz und Stabilität aktuell bestehender Koordinationsstrukturen
ableiten zu können. Die theoretische Fundierung erfolgt mit Hilfe des Ansatzes der
Transaktionskostentheorie. Hierbei werden auf Basis begründeter
Plausibilitätsüberlegungen relevanate Kosteneinflußgrößen
identifiziert und anhand der Übergänge von der Hierarchie- zur Marktlösung
und von der Markt- zur Kooperationslösung Veränderungen der Höhe der
entstehenden Transaktionskosten aufgezeigt.
Beteiligte Wissenschaftler:
Hans-Joachim Peter