11.05.2005
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Quarks und Gluonen auf einem Gitter - auf dem Weg zu einer realistischen Simulation der Theorie der starken Wechselwirkung
Dr. Federico Farchioni
Institut für Theoretische Physik, WWU Münster
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In der Quantenchromodynamik (QCD) werden die starken Kräfte zwischen den Elementarteilchen durch eine Wechselwirkung zwischen Quarks und Gluonen beschrieben, welche bei niedrigen Energien gebundene Zustände, so genannte Hadronen, bilden. Bestimmend für die Eigenschaften der QCD bei niedrigen Energien ist die Tatsache, dass die Massen der leichtesten Quarks, der Up- und Down-Quarks, sehr klein im Verhältnis zur typischen Massenskala der Theorie sind. Daraus folgt eine approximative chirale Symmetrie, welche die Form der effektiven Theorie für die Hadronen im Niederenergiebereich festlegt. Die numerische Simulation der QCD auf einem Gitter ermöglicht es, phänomenologisch relevante Größen der Hadronenphysik durch eine ab-initio-Rechnung aus der fundamentalen Theorie abzuleiten. Die Simulation der Theorie mit leichten Quarkmassen bei hoher Gitterauflösung stellt jedoch eine technische Herausforderung dar: In der praktischen Anwendung können nur Massenwerte eingesetzt werden, die größer als die physikalischen Werte sind. Falls diese Massen im Geltungsbereich der niederenergetischen effektiven Theorie liegen, ist eine Extrapolation der Resultate der Simulation zu den physikalischen Werten möglich. Der Vergleich mit den Daten aus dem numerischen Experiment liefert weiter eine Bestimmung der Konstanten der effektiven Theorie, welche von großer phänomenologischer Bedeutung sind. Nach einer Einführung in die niederenergetische effektive Theorie und in die Gitterformulierung der QCD berichtet der Vortrag über die jüngsten Fortschritte in der Simulation der QCD mit leichten Quarkmassen. Die Rolle der effektiven Theorie in diesem Kontext und ihre Anwendbarkeit werden erläutert.
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Einladender: Prof. Dr. G. Münster
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Ort: |
Wilhelm-Klemm-Str. 10, IG I, HS 2 |
Zeit: |
mittwochs 17 Uhr c.t. |
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Kolloquiums-Kaffee ab 16:45 Uhr vor dem Hörsaal |
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Im Auftrag der Hochschullehrer des Fachbereichs Physik
Prof. Dr. J. Wessels
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