Einführungen in die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts | |||
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2.2. Diskurse |
Alltagsgeschichte
2. Konsum: Das Beispiel des Wandels der Ernährung
2.2. ERNÄHRUNGSSYSTEME
2.3.1. Von der traditionellen Geometrie zum eiligen Eklektizismus
2.3.1. Von der traditionellen Geometrie zum eiligen Eklektizismus | |
2.3.2. Gesundes und ungesundes Essen | |
Die Ernährungsreformbewegung seit den 1890er Jahren sah die mangelhafte Volksgesundheit z. T. in Fehlernährung begründet und versuchte die traditionelle/spontane Ernährung durch eine ordentliche, wissenschaftliche Ernährung zu ersetzen.
Dabei erfolgte eine radikale Umkehr der traditionellen Geometrie: Statt vom Salzigen zum Süßen und vom Gekochten zum Rohen (Nachtisch: Käse/Früchte) wird etwa bei Bircher-Benner vom Süßen und Rohen (Vorspeise: Frucht) zum Gekochten fortgeschritten.
Die Bewegung war im frühen 20. Jahrhundert auf esoterische Gruppen beschränkt, erlangte aber ab den 1970er und 1980er Jahren Breitenwirkung über Eklektizismus.
2.3.3. Macht - Männerlust und Frauenhunger | |
Frauen kochen allgemein, essen dagegen weniger als Männer. Das Ende der Konnotation Leibesfülle mit guter Ernährung und hohem Status in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts traf v.a. Frauen, die stärker als "arbeitende" Männer gesunde und effiziente Ernährung an ihrem Körper darzustellen haben: Mode-/Sexmodels wogen um 1960 rund 5%, um 1980 20% weniger als der Durchschnitt gleichaltriger Frauen. Davon ausgehend stieg der Disziplinierungsdruck auf Frauen (z. B. Verbreitung Diätkost) mit Anorexie als verbreitetem Phänomen unter jungen Frauen ab den 1980er Jahren.
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