Einleitung: Medien – Kultur – Wissenschaft. Zu interdisziplinären Synergiepotenzialen einer aktuellen Literaturwissenschaft
DOI:
https://doi.org/10.17879/paradigma-2022-6087Abstract
Medienkulturwissenschaft. Ein weitreichendes und komplexes wie gleichermaßen für die Literaturwissenschaft herausforderndes und bereicherndes Arbeitsfeld. Wurde im Zuge des Cultural Turn zunächst erkannt, dass Aufgaben, Gegenstände und Zusammenhänge außerhalb des genuinen philologischen Tätigkeitsbereichs ebenfalls von Relevanz für die eigene Theoriebildung und Interpretationspraxis sein können, zeigt sich schon bei einer oberflächlichen Sichtung der Lage, dass gegenwärtig noch immer nicht recht klar ist, worin der konkrete methodologische und heuristische Nutzen der (Medien-)Kulturwissenschaften für die Philologien besteht (vgl. Wünsch 2018: 102).
Dabei ist der Konnex zwischen den Teilfeldern ‚Medien‘, ‚Kultur‘ und ‚Literaturwissenschaft‘ ja zunächst unmittelbar einleuchtend, denn schließlich sind (literarische) Texte stets auch in mediale Kontexte (Buch, Journal, Internet usw.) eingebettet, die sie in ihrer Beschaffenheit charakterisieren, und stellen zudem als strukturierte und fixierte kommunikative Hervorbringungen immer auch Zeugnisse nicht allein individuell-persönlicher Welt- und Wirklichkeitswahrnehmung bzw. -verarbeitung dar, sondern immer auch der Zeit, der Kultur, die sie produziert. Doch Probleme ergeben sich nicht nur ausgehend von divergierenden Grundauffassungen über unser Fach– die für sich genommen schon diskussionswürdig sind (vgl. Titzmann 1990) –, sondern auch hinsichtlich der Begriffe ‚Medium‘ und ‚Kultur‘, die jeweils uneinheitlich verstanden und gebraucht werden – was im vorliegenden Fall die Sache erheblich erschwert. Und diese Unschärfe, so soll hier einleitend angerissen werden, ist ubiquitärer Natur.
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2022 Stephan BrösselDie indirekte oder direkte Erwähnung jeglicher Inhalte ist zu kennzeichnen.