Biochemie der Proteine II / Fortgeschrittenenmodul Biochemie und Biotechnologie

Leitung: Prof. Dr. Henning Mootz

 

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Für Studierende im Masterstudiengang Chemie wird diese drei-wöchige Veranstaltung als Teil des Moduls "Molekularbiologie und Biotechnologie" angeboten. Studierende der biowissenschaftlichen Masterstudiengänge können die Veranstaltung unabhängig vom molekularbiologischen Teil als Fortgeschrittenenmodul wählen.

Ziel des Moduls ist es, den Studierenden ein fortgeschrittenes Wissen im Bereich der Protein-Biotechnologie und der Proteinchemie zu vermitteln. Nach erfolgreichem Abschluss erreichen die Studierenden wichtige Voraussetzungen für die Durchführung selbständiger wissenschaftlicher Arbeiten in der Forschung oder der industriellen Applikation.

Der 3-wöchige Modulteil (Biowiss.: das 3-wöchige Modul) besteht aus einer Vorlesung, die an den Versuchstagen jeweils morgens (8.30 -10 Uhr; bzw. nach Vereinbarung) gehalten wird, und einem sich daran anschließenden Praktikumsteil.

 

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Im Vorlesungsteil werden aufbauend auf dem BSc-Studiengang spezielle Themen zu biotechnologischen Anwendungen von Proteinen in der Grundlagenforschung, der Biomedizin und der Proteomforschung behandelt. Dabei werden molekularbiologische und chemische Techniken, sowie deren Kombination, zur Manipulation und Optimierung von Proteinen für die genannten Anwendungen vermittelt. Themen sind u.a. natürliche und künstliche chemische Modifikationen von Proteinen und ihre Bedeutung, die Reaktivität von Seitenketten der natürlichen Aminosäuren wie z.B. Cystein und Lysin, Methoden zum Einbau unnatürlicher Aminosäuren und Bausteine in Proteine und zu ihrer Funktionalisierung, sowie genetische Methoden zur Optimierung von Proteinen (gerichtete Proteinevolution).

 

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Im praktischen Teil werden rekombinante Proteine produziert, gereinigt und mit verschiedenen Methoden proteinchemisch modifiziert und analysiert (z.B. Einführung von Fluorophorsonden für spektroskopische Untersuchungen, Einbau unnatürlicher Aminosäuren, bioorthogonale Reaktionen). Auf genetischer Ebene werden die kodierenden DNA-Fragmente durch ortsgerichtete Punktmutagenese verändert. Die genetischen und chemischen Eingriffe werden anhand von Kristallstrukturen der behandelten Proteine und Sequenzinformationen aus Datenbanken geplant und interpretiert.

Voraussetzung für die Teilnahme sind fundierte Kenntnisse der biochemischen und molekularbiologischen Grundlagen zu Proteinbiosynthese und Proteinstruktur (z.B. Proteinexpression, Plasmide, Aminosäuren, Strukturebenen der Proteine).