Die Synthetische Biologie ist ein aufstrebender Forschungs- und Industriezweig, welcher die Fachbereiche der Biologie mit ingenieurswissenschaftlichen und informationstechnischen Ansätzen und Methoden verbindet. Ziel der Synthetischen Biologie ist es, mehr noch als in der Biotechnologie, das biologische System als neue Technologie zu entwickeln und nutzbar zu machen. Basierend auf diesem Gedanken wurde 2004 der erste iGEM Wettbewerb (international genetically engineered machine competition) vom Massachusetts Institute of Technology ausgetragen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich dieser Wettbewerb zu dem prestigeträchtigsten seiner Art mit mehr als 350 teilnehmenden Teams aus über 40 Ländern und einer insgesamten Teilnehmendenzahl von über 7000 im Jahr 2021.
Im Rahmen dieses Wettbewerbs entwickeln die Teams aus Studierenden Lösungsansätze für gesellschaftlich relevante Probleme, in dem sie die Möglichkeiten der Synthetischen Biologie nutzen. Die Projekte reichen von der Entwicklung neuer diagnostischer oder therapeutischer Ansätze, über Ideen zur Umweltsanierung und Umweltschutz bis hin zu Anwendungen in den Bereichen Nahrungsmittel oder Industrieprozesse.       
Neben der Forschung der Teams zu ihren jeweiligen Projekten ist auch der gesellschaftliche Kontext und der Einbezug der Öffentlichkeit („Human Practices“) ein wichtiger Punkt der iGEM Philosophie. Auf diese Weise werden nicht nur Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der Laborarbeit erarbeitet, sondern darüber hinaus auch Kompetenzen in biologischer Sicherheit, Ethik, Verantwortung in der Wissenschaft, Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.

 

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