Methylcitratzyklus

Citronensäure wurde füher aus Citrusfrüchten gewonnen. Hier lag der Anteil an reiner Citronensäure jedoch lediglich bei 5 bis 7 %. Eine wesentlich effizientere, wirtschaftlich profitablere und weniger aufwendige Produktion erfolgt bis heute ausschließlich mit Hilfe genetisch optimierter Stämme des Pilzes Aspergillus niger im sogenannten Deckenverfahren (Oberflächen-Prozess). Hiebei wird A. niger in Nährmedien in Edelstahlpfannen (2,5 x 4,0 x 0,5 m) 9-11 Tage kultiviert, oder im Submersverfahren in Fermentern mit einem Nutzvolumen von 300.000 bis 400.000 l. Die weltweite Jahresproduktion von Citronensäure beträgt ca. 900.000 t. Diese Menge ist durch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Citronensäure selbst, ihrer Salze und Derivate zu erklären. Sie findet als Säuerungs- bzw. Puffermittel in Getränken und Lebensmitteln, in der Medizin als Antikoagulationsmittel für Blutkonserven oder in der Baustoffindustrie als Verzögerer Anwendung. Methylcitronensäure stellt ein Intermediat des Methylcitronensäure-Cyclus dar, der in vielen Gram-negativen Bakterien wie z. B. Wautersia eutropha (früher: Ralstonia eutropha) zur Verwertung von ungeradzahligen Fettsäuren etabliert ist. Interessant wird Methylcitronensäure im Vergleich zur Citronensäure durch die zusätzliche Methylengruppe. Ziel ist es mit Hilfe gentechnisch veränderter Stämme von W. eutropha große Mengen Methylcitronensäure bis zum Pilotmaßstab zu produzieren, um diese anschließend auf deren Eigenschaften und die wirtschaftliche Verwertbarkeit hin zu prüfen.
Details