Berufsbilder für Absolventinnen und Absolventen

Arbeitgebende

Die Aussichten für Absolvent*innen des M.Sc. Studienganges Wasserwissenschaften auf dem Arbeitsmarkt werden insbesondere aufgrund der fachdisziplinübergreifenden Kenntnisse sehr positiv eingeschätzt. Als zukünftige Arbeitgebende sind Behörden (von kommunaler bis zur Bundesebene), privatwirtschaftliche Unternehmen, Verbände und Forschungseinrichtungen im nationalen wie internationalen Kontext zu nennen, in denen die Absolvent*innen Leitungsfunktionen einnehmen können. Mit den Aufgabenbereichen Forschen, Planen, Betreiben, Beraten und Überwachen werden die Absolvent*innen betraut.

  • Zu den Behörden zählen z. B. Untere und Obere bzw. Höhere Landschafts- und Wasserbehörden, die für die Umsetzung der vor 14 Jahren in Kraft getretenen Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, für die Sanierung von Gewässern und Grundwasser, die Renaturierung von Fließgewässern und die Überwachung der Oberflächen- und Grundwasserqualität zuständig sind. Darüber hinaus benötigen Landes- sowie Bundesanstalten und -behörden, die für den Gewässerschutz verantwortlich sind, qualifiziertes Personal.
  • Privatwirtschaftliche Unternehmen, deren Dienstleistungen im Wasserbereich liegen, können Beratungsfirmen, Planungs- und Ingenieurbüros, Labore für Wasseranalytik oder auch die Umweltbereiche von Großunternehmen sein.
  • Zusätzlich sind regionale Aufgaben in der Wasserwirtschaft den Boden- und Wasserverbänden bzw. sondergesetzlichen Verbänden übertragen, die ebenfalls als potenzielle Arbeitgeber in Frage kommen, ebenso wie Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsunternehmen.
  • Nicht zuletzt sind es die Forschungseinrichtungen der Länder und des Bundes mit ihren Universitäten, Fachhochschulen und Forschungszentren, die wasserwissenschaftliche/-wirtschaftliche Expert*innen benötigen, die Konzepte entwickeln und Vorsorgeforschung für nachhaltige Strategien angesichts zukünftiger Wasser- und Gewässerprobleme betreiben.
  • Entsprechend der individuellen Vertiefungsrichtung sind auch Tätigkeiten im internationalen Kontext denkbar z.B. im technischen Wassermanagement oder auch auf der politisch-administrativen Ebene.

Berufsstationen von Absolvent*innen

Berufsstationen von Absolvent*innen in kurzen Steckbriefen:

"Ich arbeite seit Oktober 2020 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Wasser an den Küsten Ostfrieslands“ (WAKOS) an der Jade Hochschule am Standort Oldenburg in Niedersachsen.
Die meiste Zeit beschäftige ich mich der Abflussmodellierung der Ems und der Grundwasserneubildung auf Norderney. Dafür nutze ich hauptsächlich hydrologische Modelle und GIS-Anwendungen.
Da die Arbeit hauptsächlich am Computer stattfindet, arbeite ich die meiste Zeit im Büro.
Aus meinem Studium kann ich am meisten meine Kenntnisse der Modellierung anwenden. Vorausgesetzt werden weiterhin Kenntnisse in einer Programmiersprache (bspw. Python, R, Matlab). Zudem nutze ich die Möglichkeit und qualifiziere mich im Rahmen einer kooperativen Promotion weiter."

"Ich arbeite seit April 2021 als Ingenieurin in der Unteren Wasserbehörde des Kreises Warendorf in Nordrhein-Westfalen. Die meiste Zeit beschäftige ich mich mit Stellungnahmen zu Bau- und BImSchG-Vorhaben, der Überwachung von wasserrechtlichen Vorschriften und der Erteilung von Erlaubnissen oder Genehmigungen im Außenbereich. Dabei nutze ich hauptsächlich Rechtsgrundlagen, technische Regelwerke und onlinebasierte Informationssysteme. Hauptsächlich arbeite ich im Büro, Begehungen vor Ort sind jedoch ebenso ein fester Bestandteil des Aufgabenspektrums. In meinem täglichen Handeln transformiere ich mein fachtechnisches Wissen in geltendes Verwaltungsrecht. Aus meinem Studium der Wasserwissenschaften kann ich dabei am meisten meine Kompetenzen aus dem Bereich der Wasserwirtschaft und Hydrogeologie nutzen. Vorausgesetzt werden weiterhin Kenntnisse des Umweltrechts, der Umwelttechnik und dem Gewässerschutz. Davor habe im Bachelor Geowissenschaften studiert und war am Institut für Geologie und Paläontologie der Uni Münster als studentische Hilfskraft im Rahmen eines Quellenprojektes beschäftigt. Zu meiner Tätigkeit passen ein verantwortungsbewusstes und genaues Handeln und Arbeiten sowie Team- und Kommunikationskompetenz. Ich könnte mir gut vorstellen, mich in Zukunft zu landwirtschaftlichen Themenfeldern weiter fortzubilden. Zudem ist bereits ein Seminar über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen fest eingeplant."

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