Skizze von Carl Rottmann zu Santorin Foto: Neue Pinakothek München
Münster (upm), 05. September 2011
Bis auf den Millimeter genau passen sie übereinander, das Ölbild aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und die Fotografie aus dem 21. Jahrhundert. Doch die Akropolis, die auf dem älteren Bild majestätisch über Athen thront, wird auf der modernen Fotografie von einem Schwimmbad in den Hintergrund gedrängt. Dieter Blase hat sich mit dem Griechenland-Zyklus des bedeutenden Landschaftsmalers Carl Rottmann auseinander gesetzt, der von 1838 bis 1850 entstanden ist, und zeigt in seinen Fotografien eindrucksvoll das Fortschreiten der Zeit. Zu sehen sind die Bilder bis zum 31. Oktober in einer Ausstellung des Archäologischen Museums der Universität Münster am Domplatz 20-22.
Die Reproduktionen der Rottmann-Bilder und die Fotografien werden ergänzt um passende Exponate des Museums. So finden sich zur Schlacht bei Marathon antike Waffenstücke und als ironische Brechung ein Paar moderne Turnschuhe. Auf den Fotos von Dieter Blase bestimmen zumeist die Errungenschaften der Neuzeit das Bild. Eine Telefonzelle, LKW oder Gedenkstätten zerstören die Landschaften, die von Carl Rottmann noch als Bühne der Geschichte dargestellt werden. So treten alle drei Elemente der Ausstellung in einen spannungsreichen Trialog, der von informativen Texten auf den Bannern ergänzt wird.
Finanziert wird die Ausstellung "Das Land der Griechen mit der Seele suchen" von der münsterschen Kerykeionstiftung und vom Förderkreis des Museums. Parallel zur Ausstellung werden in den Monaten September und Oktober Führungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Thema des Monats" sonntags ab 14.15 Uhr angeboten. Im September legt das Team des Archäologischen Museums den Schwerpunkt auf die Antikenrezeption, im Oktober wird Dieter Blase seine Sicht auf Carl Rottmann darstellen.