Kann ausdrucksstärker als Sprache sein: Smiley-Kommunikation im Internet Foto:
Münster (upm), 26. Juli 2011
Lange wurde Sprache als das Medium angesehen, mit dessen Hilfe die Gegenstände und die Welt um uns herum Bedeutung bekommen. Doch neuere Erkenntnisse aus der Sozialisationsforschung zeigen: Noch bevor Kinder ein Sprachvermögen entwickeln, haben sie bereits innere Bilder, mit deren Hilfe sie den Dingen um sich herum Bedeutung zuweisen. Um auf diese wichtige Funktion von Bildern aufmerksam zu machen, veranstaltet das Institut für Soziologie der Universität Münster am 28. und 29. Juli einen Workshop zum Thema "Bildakt, Bildhandeln, Bildkommunikation".
Wer Kommunikation auf Sprache reduziert, übersieht einen wichtigen Teil. Im Gespräch mit dem Gegenüber ist nicht nur bedeutend, was er sagt, sondern auch wie - durch Körperhaltung, Mimik und Gestik. Bezeichnenderweise hat gerade jene Kommunikation, die auf den ersten Blick rein auf Sprache zu setzen scheint, nämlich die Kommunikation im Internet oder per SMS, eine ganz eigene Kultur von Smileys und Icons entwickelt, um diese nichtverbalen Informationen zu transportieren.
Das weite Feld der Bildlichkeit wird in Anlehnung an Theoriebildungen der sprachphilosophischen Tradition von Wittgenstein über Austin bis zu Derrida erschlossen. Dabei führen die Besonderheiten von Bildern dazu, dass die philosophischen Traditionen in einem neuen Licht erscheinen. Dazu kommen theoretische Konzepte, die auch die Soziologie betreffen. Diese interdisziplinären Ansätze werden bei dem Workshop, der gemeinsam mit dem Institut für Theater- und Medienwissenschaft der Universität Erlangen/Nürnberg veranstaltet wird, diskutiert. Weitere Informationen sind unter www.uni-muenster.de/Soziologie/organisation/tagungen/bildforschung.html zu finden.