Pressemitteilung upm

"Einzigartige Exzellenz weltweit"

Bundespräsident besuchte Bibelmuseum

Münster (upm), 29. August 2007

Köhler
Prof. Dr. Holger Strutwolf und Bundespräsident Horst Köhler Foto: Peter Grewer

Bundespräsident Köhler hat als Vorsitzender des Kuratoriums der Hermann-Kunst-Stiftung zur Förderung der neutestamentlichen Textforschung heute (29. August 2007) das Bibelmuseum, das dem Institut für neutestamentliche Textforschung der Universität Münster angeschlossen ist, besucht. Die Hermann-Kunst-Stiftung unterstützt sowohl die Arbeit des Museums als auch des Instituts. Das habe, so Köhler, "einzigartige Exzellenz weltweit". Das Bibelmuseum zeigt die Geschichte der Bibel an Originalen von ihren handschriftlichen Anfängen bis heute. Es ist diese Breite, die die Einzigartigkeit und die Bedeutung des Museums ausmacht. Das würdigte Köhler auch mit seinem Eintrag ins Gästebuch: "Danke für diese wertvolle Arbeit. Wir alle müssen dazu beitragen, dass der hier vorhandene Schatz gehegt und gepflegt wird."  

Der Leiter des Bibelmuseums, Prof. Dr. Holger Strutwolf, führte den Bundespräsidenten in die Arbeit des Instituts für neutestamentliche Textforschung ein. Das geschah besonders anschaulich anhand der griechischen Handschriften und Drucke, die im ersten Teil der Ausstellung zu sehen sind. Beim anschließenden Rundgang durch das Museum war die Abteilung mit der deutschen Bibel, besonders die Lutherübersetzung, von besonderem Interesse. Aber auch die mehrsprachigen Bibeln, die so genannten Polyglotten, und die Bibelillustrationen waren Anziehungspunkte.  

Die Stiftung zur Förderung der neutestamentlichen Textforschung wurde 1964 begründet und 1977 nach ihrem Gründer Bischof D. Dr. Hermann Kunst D.D. (1907-1999) in Hermann-Kunst-Stiftung zur Förderung der neutestamentlichen Textforschung umbenannt. Vorstandsvorsitzender ist der stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der thüringische Landesbischof Prof. Dr. Christoph Kähler. Auf Anregung von Roman Herzog und aufgrund der weltweiten Bedeutung des Instituts für neutestamentliche Textforschung hat sich Horst Köhler entschieden, ebenfalls als amtierender Bundespräsident das Amt des Kuratoriumsvorsitzenden der Stiftung zu übernehmen. Es war sein besonderer Wunsch, bei seinem Besuch in Münster das Bibelmuseum kennen zu lernen.  

Von dem Institut für neutestamentliche Textforschung der Universität Münster werden die wissenschaftlichen Ausgaben des griechischen Neuen Testaments herausgegeben, die in Forschung und Lehre benutzt werden. Weltweit bekannt geworden ist das Institut mit der Herausgabe des "Novum Testamentum Graece". Das 1898 zum ersten Mal und nunmehr in 27. Auflage erschienene Werk ist eine Rekonstruktion der griechischen Texte des Neuen Testaments - ein Buch, das jeder Theologiestudierende kennt und das in nahezu jedem Pfarramt auf der Welt steht. Hauptaufgabe des Instituts ist die Große Ausgabe des griechischen Neuen Testaments, die "Editio Critica Maior". Sie basiert erstmalig auf dem gesamten Material der erhaltenen rund 5.700 griechischen Handschriften, den alten Übersetzungen und den neutestamentlichen Zitaten in der antiken christlichen Literatur. Mit der Herausgabe hat das Institut 1997 begonnen. Bis zum Jahr 2030 soll die Große Ausgabe komplett vorliegen.  

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