Pressemitteilung upm

Zum guten Ruf der Chemie beigetragen

Prof. Dr. Dieter Hoppe vollendete das 65. Lebensjahr

Münster (upm), 07. Juli 2006

[Hoppe]
Prof. Dr. Dieter Hoppe
Foto: Privat   

Prof. Dr. Dieter Hoppe feierte am 6. Juli seinen 65. Geburtstag. Der zu den bekanntesten deutschen Chemikern zählende münstersche Wissenschaftler ist seit 1992 am Organisch-Chemischen Institut der Westfälischen-Wilhelms-Universität tätig und hat nicht nur nach Ansicht der Gesellschaft Deutscher Chemiker ganz wesentlich zum internationalen Ruf des münsterschen Fachbereichs Chemie und Pharmazie beigetragen.

Prof. Hoppe, dem bedeutende Forschungspreise wie die der Otto-Bayer-Preis (1993), der Max-Planck-Forschungspreis (1999) oder die Adolf-von-Baeyer-Denkmünze (2001) zuerkannt wurden, steht mit seinem wissenschaftlichen Wirken im Zentrum der organischen Synthesechemie. Die von ihm entwickelten Synthesemethoden strahlen in vielfältiger Weise auf benachbarte Disziplinen aus, wie zum Beispiel die Synthese biologisch wirksamer, komplexer Wirkstoffe oder bei Biosensoren.

Eine Reihe der von Prof. Hoppe entwickelten Synthesemethoden sind inzwischen als Standardverfahren in Lehrbüchern aufgenommen worden; selbst die Bezeichnung "Hoppe-Reaktion" ist inzwischen zur Kennzeichnung eines besonders erfolgreichen, neuartigen Syntheseverfahrens international üblich. Dabei ist die akademische Karriere von Hoppe zunächst keinesfalls geradlinig verlaufen: Der gebürtige Berliner hat mit dem Chemiestudium an der Universität Göttingen erst im Alter von 24 Jahren begonnen. Zunächst wurde er zum "Staatlich geprüften Chemotechniker" ausgebildet, um dann über den zweiten Bildungsweg die Zulassung zum Hochschulstudium zu erlangen.

Dieses verlief dann sehr zügig und erfolgreich und schloss mit einer Habilitation für das Fach "Organische Chemie" 1977. Ein anschließender einjähriger Forschungsaufenthalt an der renommierten Harvard University in Cambridge (Massachusetts) bei Nobelpreisträger Prof. Woodward hat neben der methodisch hervorragenden Ausbildung in Göttingen Hoppes Sichtweise für moderne Synthesechemie entscheidend beeinflusst und seine Entwicklung bis in die heutigen Tage mitgeprägt.

1982 wurde Hoppe zunächst zum Außerplanmäßigen Professor in Göttingen ernannt, 1985 nahm er einen Ruf auf eine Professur am Institut für Organische Chemie der Universität Kiel an, wo er bis 1991 tätig war. In diesem Jahr erhielt Hoppe zwei weitere Rufe der Universitäten Hamburg und Münster; er entschied sich für Münster und ist seitdem hier tätig. Seit 1987 war er Mitherausgeber der international renommierten Zeitschrift SYNTHESIS. Diese für ihn sehr wichtige Plattform der akademischen Einflussnahme auf die Entwicklung in der organischen Synthesechemie verließ er erst, als er 2000 zum Hauptgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Organische Chemie gewählt wurde. Dieses Engagement in der Sache drückt sich auch in der Förderung seiner Schüler aus, von denen heute mehrere als Hochschullehrer im In- und Ausland, aber auch als hochrangige Leiter in der chemischen Industrie tätig sind.

Prof. Hoppe bleibt dem Organisch-Chemischen Institut auch nach seiner Pensionierung mit Ablauf des Sommersemesters 2006 zunächst erhalten. Er hat sich bereit erklärt, im Sonderforschungsbereich 424 "Molekulare Orientierung als Funktionskriterium in chemischen Systemen" der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dessen Sprecher er seit der Einrichtung 1997 ist, bis zu dessen Beendigung 2008/9 weiterhin vorzustehen.

Das Organisch-Chemische Institut und der Fachbereich Chemie und Pharmazie der Universität Münster werden anlässlich des 65. Geburtstags von Prof. Dr. Dieter Hoppe im Wintersemester, am 20. Oktober 2006, ein Festkolloquium ausrichten.

Organisch-Chemisches Institut