Pressemitteilung upm

Integration von Zuwanderern

Universität und ILS NRW besiegeln Kooperationsvereinbarung

Münster (upm), 22. Juli 2005

[Geographie]
Prof. Dr. Gerald Wood, Prof. Dr. Rainer Danielzyk und Anton Rütten (von links nach rechts)
   

Die Westfälische Wilhelms-Universität und das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes NRW (ILS NRW) haben ihre bereits seit vielen Jahren bestehenden Arbeitsbeziehungen mit einer offiziellen Kooperationsvereinbarung gefestigt. Dieser Schritt wurde jetzt mit einem Festkolloquium im Institut für Geographie gewürdigt, von dem auch die Initiative zu der Vereinbarung ausging.

Das ILS NRW mit Standorten in Dortmund und Aachen ist mit 165 Mitarbeitern das zweitgrößte raumwissenschaftliche Institut in Deutschland. Direktor Prof. Dr. Rainer Danielzyk, der selbst in Münster Geographie studiert hat, betonte die Bedeutung dieser Vernetzung angesichts aktueller Herausforderungen des gesellschaftlichen Wandels im Raum.

Festredner der Veranstaltung unter dem Titel 'Integration von Zuwanderern' waren der Bielefelder Sozialforscher Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer und Anton Rütten vom neu geschaffenen Landesministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration. Prof. Heitmeyer wies in seinem Vortrag darauf hin, dass aktuelle Debatten über kulturelle Differenzen und Sicherheit in den Städten nicht den Kern der Probleme insbesondere in Stadtteilen mit hohen Zuwandereranteilen berührten. Er forderte, angesichts hoher Arbeitslosigkeit und schwieriger sozialer Lagen auch vieler deutscher Bewohner eine Diskussion über neue Integrationsmechanismen und gesellschaftliche Anerkennung zu führen, auch und gerade in den Städten selbst. Unabdingbar sei, die Bildungsbeteilung von Menschen mit Migrationshintergrund zu erhöhen und so die Basis für eine 'Mitmacht' der Zugewanderten in der Gestaltung der gemeinsamen Lebensumwelt und der Stadtgesellschaft zu schaffen.

Anton Rütten erläuterte den bundesweit einzigartigen Schritt der neuen Landesregierung, ein eigenes Integrationsministerium einzurichten und betonte zugleich die Notwendigkeit, die jahrelangen parteiübergreifenden Integrationsbemühungen in Nordrhein-Westfalen fort zu führen und auszuweiten.

Das Tagungsthema ordnete sich in das gemeinsame Forschungsfeld des ILS NRW und des Instituts für Geographie Münster 'Demographischer Wandel und räumliche Mobilität' ein. Produkte der Kooperation in Forschung und Lehre sind, so Prof. Dr. Gerald Wood, Direktor des Instituts für Geographie, unter anderem Fallstudien zu verschiedenen Kommunen in Nordrhein-Westfalen, praxisorientierte Studienprojekte und eine Diplomarbeitsbörse der Partner. Der Forschungsverbund, an dem weitere wissenschaftliche Einrichtungen in NRW beteiligt sind, stellt sich unter http://www.demografie-und-raum.nrw.de im Internet vor

Institut für Geographie