Pressemitteilung upm

Westfälische Kreide erforscht

Paläontologe Prof. Dr. Matthias Kaever wird 75 Jahre alt

Münster (upm), 03. August 2004

Prof. Dr. Matthias Kaever, ehemaliger Hochschullehrer am Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität Münster, begeht am 4. August 2004 seinen 75. Geburtstag.

Matthias Kaever wurde in Heerlen in den Niederlanden geboren. Seine Jugend wurde stark durch die Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit geprägt, in deren Folge seine Familie aus den Niederlanden ausgewiesen wurde. Nach der Umsiedlung nach Niedersachsen begann er zunächst eine Bäckerlehre. Sein Abitur holte er nach Abschluss der Lehre auf Abendgymnasien in Hildesheim und Hannover nach. Während dieser Zeit fand er auch den Zugang zur Paläontologie. Er arbeitete zunächst als Laborant in der mikropaläontologischen Abteilung des damaligen Amtes für Bodenforschung in Hannover.

In Hannover und Münster studierte Kaever Geologie und Paläontologie und wurde im Jahr 1958 mit einer Dissertation über Mikrofossilien der Kreidezeit promoviert. In den folgenden Jahren war er fast ohne Unterbrechungen im Auftrag der Bundesanstalt für Bodenforschung als Paläontologe in Afghanistan tätig. Dort sammelte er auch das Material für seine spätere Habilitationsschrift (1968) in Münster. Nach seiner Habilitation war er bis zur Emeritierung im Jahr 1994 als Hochschullehrer mit dem Lehrgebiet Mikropaläontologie am Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität Münster tätig.

Seinen Arbeiten zur Geologie von Afghanistan, insbesondere zur Biostratigraphie, Mikrofauna und Mikrofazies, folgten Untersuchungen des Tertiärs in Nordhessen und Ostwestfalen. Breiten Raum nahmen auch seine Forschungen zur westfälischen Kreide ein, die ab 1976 in den Mittelpunkt rückten und in mehrere von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekte eingebunden waren. Mit Studien über Kalkalgen hat er seine wissenschaftliche Tätigkeit auch nach seiner Emeritierung weiter fortgeführt. Diese mündeten in einem auch heute noch gültigen Standardwerk über Wirtelalgen.

Prof. Kaever hat es immer verstanden, Mitarbeiter und Studierende in seiner eigenen, sehr engagierten Art zu betreuen und zu motivieren. Zwischen ihm und seinen Schülern entstand so manche freundschaftliche Bindung, die auch heute noch fortbesteht. Seine Forschung und Lehre haben auch weiterhin Bestand.

Geologisch-Paläontologisches Institut und Museum