WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht der Universität 1998

Fachbereich 11 Philologie



Die im vorherigen Jahresbericht erwähnte Fachbereichsordnung wurde inzwischen vom Senat der Universität verabschiedet, gleiches gilt für die gemeinsame Habilitationsordnung, die allerdings noch zur Genehmigung im Ministerium liegt.

Mehrere Institute des Fachbereichs 11 waren 1998 von Stellenstreichungen oder länger anhaltender Vakanzen betroffen (siehe unten); allgemein beklagt wird das Fehlen von Stellen für den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie von Übergangsstellen. Bedingt durch die Realisierung von kw-Vermerken wird es vor allem für die "großen" Philologien zusehends schwieriger, die von den Studienordnungen verlangten Lehrleistungen vor allem im Grundstudium zu erbringen. Eine besondere Rolle spielt hier die Pensionierung von Akademischen Räten, deren hohe Lehrleistung (12 SWS) bei Wiederzuweisung als C 1-Stellen drastisch reduziert wird. Erfreulicher stellt sich das Bild bei den Professoren dar; hier konnten mehrere Stellen wiederbesetzt werden.

Alle Institute des Fachbereichs waren 1998 massiv durch Finanzkürzungen betroffen (4,5-prozentiger Einbehalt seitens des Ministeriums, Sperrung der globalen Mittel und weiterer 7-prozentiger Abzug in der zweiten Jahreshälfte bedingt durch die Finanzkrise der Universität). Nur mit allergrößten Anstrengungen konnte, in guter Zusammenarbeit mit dem Dezernat 5, ein ausgeglichener Haushalt erreicht werden. Die bereits 1997 erkennbare Problematik der Globalmittel (die den kleinen Instituten in der Regel nicht zur Verfügung stehen) zeigte sich 1998 verstärkt. In den lehrerbildenden Fächern konnte erneut, wenn auch in bescheidenem Maße, durch die Einrichtung von Tutorien die didaktische Situation verbessert werden. In der akademischen Selbstverwaltung war außergewöhnliches Engagement nötig, um die vom Ministerium geforderten neuen Studienordnungen sowie die Magisterstudienordnungen rechtzeitig fertigzustellen; desgleichen erarbeiteten die Institute neue Strukturpläne. Trotz der immer stärkeren Bürokratisierung von Lehre, Forschung und akademischer Selbstverwaltung haben viele Angehörige des Fachbereichs 11 auch 1998 wichtige Ämter übernommen. Dabei ist zu betonen, dass die Lehrbelastung in einigen Instituten weiter angestiegen ist, was zur Einführung eines NC in der Germanistik führte.

Institut für Deutsche Philologie I mit den Abteilungen Sprachwissenschaft, Literatur des Mittelalters, Niederdeutsche Sprache und Literatur

Nach Abzug einer halben Akad. Oberratsstelle konnte die Reststelle mit einer halben BAT IIa-Kraft besetzt werden; zur Ergänzung des Lehrangebotes waren vier zweistündige Lehraufträge nötig. Die Bibliotheksaufsicht konnte wieder für drei Jahre mit einer Schwerbehindertenvollzeitkraft besetzt werden.

Institut für Deutsche Philologie II (Neuere deutsche Literatur)

Durch Pensionierung einer Studienprofessorin zum Ende des Sommersemesters 1998 hat sich die Situation im Grundstudium weiter zugespitzt (Verlust 12 SWS). Ein durch Emeritierung frei gewordener Lehrstuhl konnte im Sommersemester 1998 wiederbesetzt werden; die Wiederbesetzung der Stelle eines Akademischen Rates ist für das Sommersemester 1999 zu erhoffen.

Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik

Trotz des numerus clausus ist die Überlast immer noch sehr hoch, wobei die Personalsituation im Mittelbau nach wie vor nicht zufriedenstellend ist; anstelle von zwei vorhandenen Assistentenstellen werden vier Stellen benötigt.

Institut für Komparatistik

Das Jahr brachte eine erste Konsolidierung des Instituts, insofern die beiden Assistentenstellen besetzt werden konnten. Ab dem Wintersemester konnte ein im wesentlichen vollständiges Lehrangebot erbracht werden. Das Fach Komparatistik erscheint erstmals in der neuen Magisterprüfungsordnung der Philosophischen Fakultät.

Institut für Niederländische Philologie

Seit dem Sommersemester ist die die neueingerichtete C 3 Professur für Moderne Niederländische Literatur mit einer Vertreterin besetzt; eine C 1-Stelle wurde durch Habilitation der Stelleninhaberin in eine C 2 Hochschuldozentur umgewandelt.

Institut für Nordische Philologie

Zum 01.10.1998 konnte die C 4 -Professur des Instituts wiederbesetzt werden; ebenso die neue C 1 Assistenstenstelle.

Englisches Seminar

Die Situation in der Lehre hat sich durch den Wegfall einer Akademischen Ratsstelle im Bereich der Literaturwissenschaft weiter verschärft; gravierende Strukturprobleme bestehen in der Lehre in den Bereichen Sprachwissenschaft und Sprachpraxis. Die durch Emeritierung des Stelleninhabers zum 1. August frei gewordene Professur für historische Sprachwissenschaft konnte noch nicht wieder besetzt werden.

Forschungsinstitut für Buchwissenschaft und Bibliographie - Institutum Erasmianum

Der Lehrstuhl für Buchwissenschaft wurde zum WS 1998/99 neu besetzt; ein Buchwissenschaftlehrstudiengang ist im Aufbau.

Ehrenpreis Institut für Swift Studien an der WWU Münster

Das Institut konnte im Frühjahr in neue Räume umziehen und ist damit zum ersten Mal angemessen untergebracht.

Romanisches Seminar mit den Abteilungen: Linguistische Abteilung, Französische Abteilung, Italienische Abteilung, Spanisch-Portugiesisch-Lateinamerikanische Abteilung

Abgesehen von der Sperrung einer Assistentenstelle für ein Jahr und der Beantragung der Wiederzuweisung von zwei frei werdenden Lektorenstellen für Französische Sprache ergaben sich keine personellen Veränderungen. Die Einrichtung und Inbetriebnahme einer zentralen Bibliotheksaufsicht für alle Seminare verbesserte die Situation im Bereich der Mittel der Titelgruppe 94.

Slavisch-Baltisches Seminar

Durch die Wiederbesetzung der einstigen C 3 Professur als C 2 Professur für Moderne Linguistik und Südslavische Philologie konnte die Personalsituation verbessert werden.

Institut für Interdisziplinäre Baltische Studien

Das Institut wird weiterhin kommissarisch durch einen Emeritus geleitet; vorrangige Aufgabe ist die Sicherstellung des Studiengangs Baltische Philologie mit dem entsprechenden Lehrangebot.

Institut für Indogermanische Sprachwissenschaft

Die einzige Professur konnte zum Sommersemester 1998 neu besetzt werden, desgleichen die zu gehörige C 1-Stelle

Institut für Allgemeine Sprachwissenschaft (ehemals FB 7)

Abgesehen von der Halbierung einer Stelle im nichtwissenschaftlichen Bereich ergaben sich keine personelle Veränderungen. Das Institut leidet weiterhin unter einer zu knappen Finanzsituation.

Institut für Altorientalische Philologie und Vorderasiatische Altertumskunde

Die Wiederzuweisung der vakanten Professur C 4 konnte nach großen Bemühungen erreicht werden. Die Wiederbesetzung der Stelle ist für 1999 zu erhoffen. Weggefallen ist durch Pensionierung und kw-Vermerk eine C 3-Professur.

Ugarit Forschungsstelle

Institut für Ägyptologie und Koptologie

Arbeitsstelle für Manichäismusforschung

Institut für Arabistik und Islamwissenschaft

Institut für Indologie

Das Institut konnte in neue und besser geeignete Räume in der Schlaunstraße umziehen.

Institut für Sinologie und Ostasienkunde

Sprachlehrer für modernes Chinesisch und Japanisch konnten wegen der knappen Mittellage noch nicht eingestellt werden; als Ersatz wurden Lehraufträge vergeben.


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9811
Datum: 1999-08-09