Westfälische Wilhelms-Universität
Münster

Jahresbericht der Universität 1997

Zentrum für Umweltforschung

Lehre, Studiengänge

Die Bemühungen des ZUFO zur Etablierung eines modular aufgebauten interdisziplinären Zusatzstudiengangs „Umweltwissenschaften" an der Universität konnten im Jahr 1997 intensiv vorangetrieben werden. Im April wurde der vom ZUFO ausgearbeitete Antrag auf Installation des Studienganges vom Ministerium für Wissenschaft und Forschung in Düsseldorf bewilligt. Der zweisemestrige Zusatzstudiengang, dessen Beginn für das WS 98/99 geplant ist, beinhaltet 20 Module, die zu gleichen Teilen von Hochschullehrern der gesellschafts- und sozialwissenschatlichen sowie der medizinisch-naturwissenschaftlichen Fachbereiche getragen werden; insgesamt sind 11 Fachbereiche der Universität beteiligt. Ziel dieses Studiengangs ist die Verbesserung der Kenntnisse über Systemzusammenhänge in den Umweltwissenschaften und vor allem die Vermittlung der Denk- und Arbeitsweisen fachfremder Disziplinen.

Das vom ZUFO alljährlich ausgerichtete interdisziplinäre Sommersymposium war 1997 dem Thema „Energie und Umwelt - Strategien einer nachhaltigen Entwicklung" gewidmet. Wie in den Vorjahren konnten wieder führende Vertreter aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung als Referenten gewonnen werden. Diese u.a. durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung finanziell unterstützte Veranstaltung fand mit über 400 Teilnehmern eine ausgezeichnete bundesweite Resonanz. Die Beiträge dieser Veranstaltung werden in der Schriftenreihe des ZUFO publiziert.

Gemeinsam mit dem Transferzentrum für angepaßte Technologien in Rheine führt das ZUFO seit 1997 eine neue Veranstaltungsreihe durch. Die Reihe „Regionalgespräche Forschung und Praxis" hat das Ziel, zwischen Vertretern von Forschung und Praxis aus der Region zu Fragen der Umweltforschung, des betrieblichen Umweltschutzes und anderen umweltrelevanten Themen einen Dialog entstehen zu lassen, um aktuelle Fragestellungen zu diskutieren und eventuelle Kooperationsmöglichkeiten festzustellen. Im Jahr 1997 wurden Veranstaltungen zu den Themen „Zukunftsmarkt Nachwachsende Rohstoffe" sowie „Regenerative Energie im Münsterland" durchgeführt.

Forschung und internationale Kontakte

Im Jahr 1997 wurde vom ZUFO ein interdisziplinäres Forschungsprojekt betreut. Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte Projekt „Schutz von Steinoberflächen durch Applikation elastischer Kieselsäureester" wird gemeinsam vom Anorg.-Chem. Institut der Universität, einem mittelständischen Unternehmen aus der Region sowie einem privaten Forschungslabor aus München bearbeitet. Die gesamte Koordination des Projektes liegt beim ZUFO.

Mit finanzieller Unterstützung des Wissenschaftsministeriums NRW wurde vom ZUFO 1997 eine Dokumentation über den aktuellen Stand der umweltrelevanten Forschungsaktivitäten an der WWU erstellt. Die in einer Fragebogenerhebung gewonnen Daten werden in Buchform veröffentlicht sowie Anfang 1998 auf den Informationsseiten des ZUFO im Internet publiziert. Wesentliches Ziel der Erfassung der aktuellen Forschungsaktivitäten im Umweltbereich ist die Förderung der Bildung interdisziplinärer Forschungsschwerpunkte und -vorhaben an der WWU zu umweltrelevanten Problemstellungen. Diese Bemühungen sollen 1998 mit der Einrichtung interdisziplinärer Forschungskolloquien fortgeführt werden.

Bereits seit 1996 steht das ZUFO in Kontakt mit dem Department of Geological Sciences der University of Durham, U.K. In Durham wurde im Jahr 1997 ein dem Zusatzstudiengang „Umweltwissenschaften" entsprechender post-graduate-Studiengang „Environmental Management Practice" eingerichtet. Im Herbst 1997 wurde von Seiten der University of Durham gemeinsam mit dem ZUFO, der Universität Oulu (Finnland) und der Universität Minho (Portugal) ein Antrag für die gemeinsame Entwicklung europäischer Module im Rahmen des ERASMUS-Programms der EU gestellt.

Entwicklung / Perspektiven

Im Vordergrund der Arbeiten im Jahre 1998 wird die Installierung des Zusatzstudienganges „Umweltwissenschaften" bis zum Wintersemester 98/99 stehen. Weitere Arbeitsschwerpunkte werden die Initiierung interdisziplinärer Forschungskolloquien sowie die Vorbereitung und Durchführung des Sommersymposiums „Umwelt und Europa" am 15. und 16. Juni 1998 bilden.