Westfälische Wilhelms-Universität
Münster

Jahresbericht des Rektors 1996

Zentrum für Umweltforschung

Das Zentrum für Umweltforschung (ZUFO) der Westfälischen Wilhelms-Universität ist eine zentrale Einrichtung gemäß § 31 WissHG, dessen Schwerpunkte neben der Initiierung, Antragstellung und Koordination interdisziplinärer Forschungsprojekte insbesondere die Intensivierung der umweltbezogenen Weiterbildung an der Westfälischen Wilhelms-Universität umfaßt.

Lehre, Studiengänge

Die Bemühungen des ZUFO zur Etablierung eines modular aufgebauten interdisziplinären Zusatzstudiengangs Umweltwissenschaften" an der Universität wurden im Jahr 1996 intensiv vorangetrieben. Im Frühjahr konnte der vom ZUFO ausgearbeitete Antrag auf Einrichtung des Studienganges vom Rektorat an das MWF weitergeleitet werden. Dieser zweisemestrige Zusatzstudiengang beinhaltet 20 Module, die zu gleichen Teilen von Hochschullehrern der gesellschafts- und sozialwissenschaftlichen sowie der medizinisch-naturwissenschaftlichen Fachbereiche getragen werden; insgesamt sollen 10 Fachbereiche der Universität beteiligt werden. Ziel dieses Studiengangs ist die Verbesserung der Kenntnisse über Systemzusammenhänge in den Umweltwissenschaften und vor allem die Vermittlung der Denk- und Arbeitsweisen fachfremder Disziplinen.

Das vom ZUFO alljährlich ausgerichtete interdisziplinäre Sommersymposium war 1996 dem Thema Globale Umweltveränderungen" gewidmet. Wie in den Vorjahren konnten wieder führende Vertreter aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung als Referenten gewonnen werden. Diese mit finanzieller Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt durchgeführte Veranstaltung fand mit über 500 Teilnehmern eine ausgezeichnete bundesweite Resonanz. Die Beiträge dieser Veranstaltung werden in der Schriftenreihe des ZUFO publiziert.

Personal

Im Oktober 1996 wurde dem ZUFO für die Dauer von zunächst sechs Monaten ein weiterer wissenschaftlicher Mitarbeiter zugewiesen, der die Aufgabe hat, in Abstimmung mit dem Rektorat und mit Unterstützung des Wissenschaftsministeriums NRW, eine Dokumentation über den aktuellen Stand der umweltrelevanten Forschungsaktivitäten an der WWU zu erstellen.

Forschung und internationale Kontakte

Im Jahr 1996 wurden zwei vom ZUFO koordinierte Forschungsprojekte abgeschlossen. Der Projektantrag für ein weiteres interdisziplinäres Forschungsprojekt - Schutz von Steinoberflächen durch Applikation elastischer Kieselsäureester" - wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt bewilligt. Dieses Projekt wird gemeinsam vom Anorg.-Chem. Institut der Universität, einem mittelständischen Unternehmen aus der Region sowie einem privaten Forschungslabor aus München bearbeitet. Die Koordination des Projektes liegt beim ZUFO.

Die italienische Stiftung Fondazione Lanza und die slowakische Academia Istropolitana haben unter Beteiligung des ZUFO im September 1996 in Bratislava eine internationale Konferenz zum Thema New Europe - Transformation and Environmental Issues" ausgerichtet. Über 100 Wissenschaftler und Experten aus 25 west- und osteuropäischen Ländern erörterten die Möglichkeiten einer ökologisch nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung in einem gesamteuropäischen Kontext.

Seit Anfang des Jahres 1996 steht das ZUFO in Kontakt mit dem Department of Geological Sciences der University of Durham, U.K. In Durham wird im Jahr 1997 ein dem Zusatzstudiengang Umweltwissenschaften" entsprechender post-graduate-Studiengang Environmental Management Practice" eingerichtet. Um einen reziproken Austausch von Studierenden bzw. von Lehrpersonal der beiden Studiengänge zu ermöglichen, wurden von beiden Seiten Anträge im Rahmen des ERASMUS-Programms der EU gestellt. Darüber hinaus ist die gemeinsame Entwicklung europäischer Module vorgesehen; diesbezüglich bestehen bereits weitere Kontakte mit der Universität Uppsala und dem Trinity College in Dublin.

Entwicklung / Perspektiven

Im Vordergrund der Arbeiten im Jahre 1997 wird die Installierung des Zusatzstudienganges Umweltwissenschaften" und die damit verbundenen konzeptionellen und administrativen Aufgaben stehen. Weitere Arbeitsschwerpunkte werden die Initiierung weiterer interdisziplinärer Forschungsprojekte sowie die Vorbereitung und Durchführung des Sommersymposiums Energie und Umwelt" am 23. und 24. Juni 1997 in der Aula des Münsterschen Schlosses bilden.