Lehre (Zuatzstudiengang Interdisziplinäre Regionalwissenschaften Lateinamerikas)
Lehraufträge des Lateinamerika-Zentrums
Sommersemester 1996: Dr. Dieter Allkämper: Präkolumbische
Kulturgeschichte der Andenländer; Dr. Ricardo Lagos Andino und Dr. Martin Dabrowski: Honduras - Eine
Länderkunde; Dr. Brigitte Hülsewiede: Die Religionen der postklassischen Kulturen
Zentralmexikos; Dr. Birgit Orthen: Einführung in die Ökologie der Tropen II
Wintersemester 1995/96: Dr. Ricardo Lagos Andino: Mittelamerika und Deutschland;
Dr. Detlev Schelsky: Auf der Suche nach Land - eine Einführung in die Demographie
Brasiliens.
Die Geschäftsstelle erstellte für das SS 1996 und das WS 1996/97 je ein kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, in dem die Veranstaltungen der Westfälischen Wilhelms-Universität mit Bezug auf Lateinamerika nach Fachbereichen geordnet waren. Die durchgeführten Veranstaltungen verteilten sich wie folgt:
Tabelle 2: Veranstaltungen mit Lateinamerika-Bezug
Veranstaltungen | SS 1996 | WS 96/97 |
---|---|---|
eigene | 5 | 4 |
FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät | 1 | 2 |
FB 06 Sozialwissenschaften | 5 | 2 |
FB 09 Erziehungswissenschaft | - | 2 |
FB 11 Philologie | - | 24 |
FB 13 Romanistik und Slavistik | 26 | - |
FB 19 Geowissenschaften | 3 | 7 |
Summe | 40 | 38 |
Im Berichtszeitraum wurden ca. 40 Studenten zu Praktikumsaufenthalten in Lateinamerika beraten.
Personal
Prof. Dr. Achim Schrader wurde auf der Sitzung des Vorstands vom 29. Oktober 1996 zum Geschäftsführenden Direktor des Lateinamerika-Zentrums für die Dauer von drei Jahren gewählt. Seine Stellvertreter und somit Direktoren des CeLA sind Prof. Dr. Rolf Eschenburg, Prof. Dr. Franz Furger, Prof. Dr. Heinz Heineberg und Prof. Dr. Christoph Strosetzki.
Der Beirat des Lateinamerika-Zentrums traf sich zu einer Sitzung unter der Leitung von Dr. Jürgen Westphalen, Chefvolkswirt der Deutsch-Südamerikanischen Bank i. R. am 29.11.1996 im Schloß.
Gastforscher im CeLA
Herr Dr. Juán Guillermo Gómez García, Jurist und Literaturwissenschaftler aus
Medellín/Kolumbien, hielt sich ein weiteres Jahr zu Forschungen am Lateinamerika-Zentrum
auf. Prof. Dr. João Baptista Villela, Jurist aus Belo Horizonte/Brasilien, arbeitete bis März
1996 als Gastprofessor in der WWU. Frau Prof. Dr. Glaucia Villas Bôas vom Soziologischen Institut der
Bundesuniversität von Rio de Janeiro hat sich vom 9. Mai 1996 bis zum
23. Juli 1996 zu einem Forschungsaufenthalt im Lateinamerika-Zentrum aufgehalten. Ihr
Spezialgebiet ist die Rezeption der deutschen Soziologie in Brasilien.
Forschung
ALFA-Projekt T.C.C.T" durch die EU genehmigt
Die Kommission der Europäischen Union stellte 43.000 ECU für das Projekt Instalación
y Fortalecimiento de Oficinas de Transferencia de Conocimientos Científicos y Técnicos -
TCCT" zur Verfügung. Das Projekt ist auf eine Verbesserung der wissenschaftlichen
Transferaktivitäten der beteiligten Universitäten ausgerichtet. Unter der Projektleitung
des Lateinamerika-Zentrums (CeLA) und der Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO)
entwickelt sich ein Netzwerk, das folgende Universitäten einschließt: Universidad Austral
de Chile in Valdivia, Chile, Universidade Federal de Santa Maria in Santa Maria, Brasilien,
Universidade Federal de Santa Catarina in Florianópolis, Brasilien, Universidad de Antioquia in
Medellín, Kolumbien, Universität Dortmund, Universiteit Twente in Enschede,
Niederlande und Universidad de Salamanca, Spanien.
ALFA Projekt Tordesillas"
Prof. Dr. Rolf Eschenburg, der das CeLA in diesem Projekt repräsentiert, nahm an der
ersten Sitzung in Spanien teil.
Das Lateinamerika-Zentrum veranstaltete mit und in dem Franz Hitze-Haus am Vorabend" der Eröffnung der ADVENIAT-Kollekte im münsterschen Paulus-Dom ein regionalwissenschaftliches Seminar zu jener Region Lateinamerikas, die diesmal besonders herausgestellt wurde: Der Nordosten Brasiliens: Geschichte, Kultur, Wirtschaft und politische Situation".
Pachamama - Mutter Erde" war der Titel einer Ausstellung über das Leben der indianischen Bauern in den Anden, die Dr. Dieter Allkämper, korrespondierendes Mitglied des Lateinamerika-Zentrums, in Werne vom 29.9.-29.12.1996 zeigte.
Das vom Lateinamerika-Zentrum gemeinsam mit der GRUCA, dem Zusammenschluß der mittelamerikanischen Botschafter, und der Katholischen Akademie Franz Hitze Haus herausgegebene Buch Die Beziehungen zwischen Mittelamerika und Deutschland - Das Potential einer guten Partnerschaft" wurde am 24. April 1996 im Deutschen Industrie und Handelstag in Bonn vorgestellt.
Eine neuartige Datenbank, die 1200 Dozenten und 120 Studiengänge umfaßt, hat das Lateinamerika-Zentrum im Auftrag des Europäischen Rats für Sozialforschung über Lateinamerika (Sitz Toulouse) erstellt. Sie ist auf den Leitseiten des Lateinamerika-Zentrums oder direkt unter http://www.uni-muenster.de/ripela/ripela.htm abrufbar.
Schließlich beteiligte sich das CeLA mit einem Exponat bei der Forschungsschau auf dem Flughafen Münster-Osnabrück.
Perspektiven
Das Lateinamerika-Zentrum hat bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Einrichtung eines Graduiertenkollegs beantragt, an dem acht Professoren aus sieben wissenschaftlichen Disziplinen beteiligt sein werden. Das zentrale Thema ist Grenzen". An dem Antrag haben sich beteiligt die Prof.es Dr.es Dieckheuer (Wirtschaftswissenschaften), Heineberg (Geographie), Schrader (Soziologie), Geckeler und Dietrich (Sprachwissenschaft), Collet (Missionswissenschaft), Rosenfeld (Geologie) und Strosetzki (Literaturwissenschaft); letzterer ist auch der Sprecher des Vorhabens. Die erste Fassung des Antrags wurde von der DFG zunächst abgelehnt, jedoch besteht Hoffnung, daß der Folgeantrag angenommen wird.
Am 6. Februar 1996 beschloß der Vorstand des CeLA, bei der Philosophischen Fakultät die Einführung des Faches Interdisziplinäre Regionalwissenschaft Lateinamerikas" als Haupt- und Nebenfach in den Fächerkatalog des Magisterstudiengangs zu beantragen. Diesem Antrag ist von der Fakultät zugestimmt worden, so daß nach der Verabschiedung der neuen Magisterprüfungsordnung Einschreibungen in das neue Fach möglich sind.
Hans-Joachim Peter