Das seit Oktober 1999 bestehende Graduiertenkolleg fördert Doktoranden und Postdoktoranden, indem es ihnen durch ein breites, interdisziplinäres mediävistisches Studienangebot die Möglichkeit zur Erwerbung der für die jeweiligen Projekte benötigten Spezialkompetenzen bietet und zugleich eine Perspektivierung der eigenen Fragestellung auf den Horizont unterschiedlicher Theorieansätze und Methoden hin ermöglicht. Die weitgehend von den Kollegiaten mitbestimmten Veranstaltungsprogramme zeigen, welche gemeinsamen Fragestellungen und Interessen sich aus der unmittelbaren Nachbarschaft der verschiedenen Fächer und Methoden ergeben haben.
Unter dem Titel 'Forum gesellschaftliche Symbolik' veranstaltet das Kolleg in Verbindung mit dem Sonderforschungsbereich 496 und der VW-Forschergruppe 'Kulturgeschichte und Theologie des Bildes im Christentum' seit dem Wintersemester 2001/02 regelmäßig Vortragsreihen, in denen auswärtige und Münsteraner Wissenschaftler im Wechsel aktuelle Forschungen aus dem weiteren Umkreis der Kollegthematik zur Diskussion stellen. Diese gemeinsamen Vortragsreihen sind ein Ergebnis der engen Zusammenarbeit aller Münsteraner Forschungseinrichtungen, die sich dem Mittelalter widmen.
Auf der vom 26.-28. Januar 2005 vom Kolleg veranstalteten internationalen Tagung zur "Raumsymbolik im Mittelalter" konnten auf interdisziplinärer Ebene Probleme der architektonischen, topographischen und imaginierten Raumsymbolik als zentrale kulturwissenschaftliche Fragestellung diskutiert werden. Im Mittelpunkt eines zweiten internationalen Kolloquiums standen vom 19.-21. September 2005 "Liturgie und Zeremoniell am Papsthof der Renaissance", die für die Entwicklung der Zeremonialkultur und symbolischen Kommunikation im neuzeitlichen Europa ein maßgebliches Vorbild darstellten. Die Ergebnisse beider Veranstaltungen werden demnächst publiziert.
Aufgrund der Begutachtung durch die Fachgutachter der DFG im Jahr 2004 wurde die Förderdauer des Graduiertenkollegs letztmalig um weitere drei Jahre bis zum September 2008 verlängert. In diesem Zeitraum entfällt die Postdoktorandenförderung. Darum konnten zum 1. Oktober 2005 fünf Doktorandenstipendien neu ausgeschrieben und vergeben werden.
Beteiligte Hochschullehrer
Prof. Dr. Gerd Althoff, Prof. Dr. Arnold Angenendt, Prof. Dr. Amand Berteloot, Prof. Dr. Torsten Capelle, Prof. Dr. Volker Honemann, Prof. Dr. Peter Johanek, Prof. Dr. Hagen Keller, Prof. Dr. Martin Kintzinger, Prof. Dr. Susanne Kramarz-Bein, Prof. Dr. Christel Meier-Staubach, Prof. Dr. Gabriele Müller-Oberhäuser, Prof. Dr. Joachim Poeschke, Prof. Dr. Nikolaus Staubach (Sprecher), Prof. Dr. Rainer Stichel, Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger, Prof. Dr. Tomas Tomasek.
Im Jahre 2005 geförderte Forschungsarbeiten
Prof. Dr. Nikolaus Staubach Sprecher des Graduiertenkollegs