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Zentrum für Niederlande-Studien

 
Forschung

Projektorientierte und fächerübergreifende Landeskunde der Niederlande. Ein netzbasiertes Unterrichtsprojekt Das Internetbasierte Schulprojekt zur politischen Bildung NRW-Niederlande verfolgt das Ziel, landeskundliche Unterrichtsmaterialien über die Niederlande für den Fach- und Projektunterricht an deutschen Sekundarschulen zu entwickeln und über das Internet verfügbar zu machen. Die bislang erarbeiteten ersten sechs Themen wurden um die Reihe Die deutsche Besatzungszeit, (Geschichte/Niederländisch, Sek. I/II) ergänzt. Nach entsprechender technischer Bearbeitung für den Internetauftritt konnten diese Materialien auf der Homepage www.niederlande-im-unterricht.de am 13. Mai 2003 unter großer öffentlicher Beteiligung in Anwesenheit des Regierungspräsidenten, Dr. Jörg Twenhöven, und des Leiters der Außenstelle der niederländischen Botschaft in Bonn, Kees van Spronsen, im Internet freigeschaltet werden.

Zurzeit werden die Materialien zu den Themen Die Niederlande als Wirtschaftsstandort (Wirtschaft/Sozialwissenschaften/Niederländisch), Die Niederlande als multikulturelle Gesellschaft (Sozialwissenschaften/Niederländisch) und Dekolonisierung (Geschichte/Niederländisch) erarbeitet. Es folgen die Themen Die Niederlande und Europa und Sprache und Literatur. Die Themen Die Niederlande - unser Nachbar im Westen, Deutsch-niederländische Beziehungen, Schule, Ausbildung und Arbeitsmarkt in den Niederlanden und Die Besatzungszeit werden zurzeit bzw. sind bereits ins Niederländische übersetzt worden. Der Freischaltung der Homepage folgten Workshops bzw. Vorträge für die Schulabteilung der Bezirksregierung Münster, auf dem Bildungsstag in Gronau, dem Kolloquium der Fachvereinigung Niederländisch in Köln und auf zwei regionalen Lehrerfortbildungen. Zusätzlich wurde in zahlreichen Publikationen auf die Homepage hingewiesen. Nach notwendigen Korrekturen wird die Publikation des landeskundlichen Begleitbandes durch die Bundeszentrale für politische Bildung noch in diesem Jahr erfolgen.

Aufbau einer deutschen Forschungsdatenbank éNiederlande/Belgien'

Zwischen Nordrhein-Westfalen, den Niederlanden und Belgien gibt es einen intensiven wissenschaftlichen Austausch in nahezu allen Disziplinen. Bundesweit nimmt die Zahl der Forschungsarbeiten, die sich mit den Niederlanden und/oder Belgien befassen, ständig zu. Bisher hat es jedoch noch keine systematische Erfassung der betreffenden Forschungsprojekte gegeben.

Mit Unterstützung des Europaministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes aus Mitteln des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft hat das Zentrum für Niederlande-Studien eine derartige Inventarisierung vorgenommen. Die Ergebnisse liegen nun auf der Website www.forschungsdatenbanknl.de und in der Begleitpublikation Niederlande- und Belgienforschung in der Bundesrepublik Deutschland. Eine Bestandsaufnahme 1995-2002 von Ilona Riek und Friso Wielenga (Münster, Waxmann Verlag 2003) vor. Anlässlich einer Projektpräsentation am 8. April 2003 in der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen wurde der Staatssekretärin Frau Prof. Dr. Miriam Meckel das erste Exemplar dieser Veröffentlichung überreicht. Anschließend konnte sich die Staatssekretärin als erste offizielle Nutzerin ein Bild von der Website der Forschungsdatenbank machen. Dem Münsteraner Publikum wurde das Projekt auf einer Pressekonferenz am 11. April 2003 im Haus der Niederlande vorgestellt.

Insgesamt sind bis Oktober diesen Jahres 538 auf die Niederlande und/oder Belgien bezogene Projekte ermittelt worden, die an Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen durchgeführt werden. Eine besonders rege Forschungstätigkeit ist dabei vor allem in Nordrhein-Westfalen zu verzeichnen. Die meisten der einschlägigen Projekte sind den Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften sowie den Sprach- und Kulturwissenschaften zuzuordnen. Hinsichtlich der Themen der Projekte überwiegen aktuelle Fragestellungen und solche, die sich mit innereuropäischen und bilateralen Zusammenhängen auseinander setzen. Besondere Beachtung hat in der deutschen Niederlande- und Belgienforschung das Themenfeld Arbeitsmarkt, Sozialpartnerschaft und Poldermodell erfahren.

Nachfolgeprojekt 'Forschungskooperationen NRW-Benelux'

Innerhalb des zuvor genannten Projekts wird bereits die Forschung über die Niederlande und Belgien für das gesamte Bundesgebiet inventarisiert. Das Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen hat im Jahr 2002 Mittel zur Verfügung gestellt, um im Anschluss daran eine Erfassung von Forschungsprojekten zu ermöglichen, die in gemeinsamen grenzüberschreitenden Vereinbarungen zwischen Forschungseinrichtungen in NRW und in den Beneluxstaaten festgelegt worden sind. Gegenstand der Datenerhebung sollten laufende und bereits abgeschlossene Projekte der letzten fünf Jahre aus sämtlichen wissenschaftlichen Disziplinen sein.

Bis zum 31. August 2003 lagen Daten zu 243 Kooperationsprojekten vor. Die Auflistung und Auswertung der Projektdaten erfolgte in dem Bericht Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Forschung: NRW-Benelux-Kooperationen im Zeitraum von 1997-2003 (Verfasser: Ilona Riek und Friso Wielenga), der auf der internationalen Konferenz The role of universities in a Europe of knowledge am 8. und 9. Oktober 2003 in Münster präsentiert wurde. Darüber hinaus können die Projektdaten auf der eigens dafür eingerichteten Website www.forschungskooperationen-nrw-benelux.de eingesehen werden.

Fellowship im Zentrum für Niederlande-Studien

Über den Förderverein des Zentrums für Niederlande-Studien ist im Berichtszeitraum die dritte Fellowship zustande gekommen. Im Wintersemester 2002/2003 arbeitete der Rotterdamer Prof. Dr. Kees van Paridon als Fellow am Zentrum für Niederlande-Studien. Kees van Paridon hat Wirtschaftswissenschaften an der Erasmus Universität Rotterdam studiert. Danach war er dort 7 Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter. 1987 hat er mit einer Arbeit über den Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum, Strukturänderungen und Internationalisierung promoviert. In der Folgezeit war er wissenschaftlicher Mitarbeiter beim CPB, dem Wirtschaftsforschungsinstitut der niederländischen Regierung und beim wissenschaftlichen Beirat für die Regierungspolitik. Ab 1992 war er außerordentlicher Professor für deutsch-niederländische Wirtschaftsbeziehungen an der Freien Universität in Amsterdam. Seit 1999 ist er Professor für Wirtschaftswissenschaft an der Erasmus Universität Rotterdam. Er hat über Arbeitsmarkt und soziale Sicherheitsentwicklungen publiziert, über internationale Wirtschaftsentwicklungen und über die deutsche Wirtschaft. Prof. van Paridon bot im Wintersemester ein Hauptseminar zum Thema: Die niederländische und deutsche Wirtschaft nach 1945. Entwicklungen und Perspektiven an.

Inzwischen sind dem Förderverein die Mittel für die vierte Fellowship zugesichert worden. Im Sommersemester 2004 wird ein Fellow zum Thema "niederländische und deutsche Betriebskulturen im Vergleich" am Zentrum lehren und forschen.

Projekt Zivilgesellschaft im Vergleich 1850-2000

Dieses Projekt wurde 1999 gestartet und beinhaltet die Einrichtung von deutsch-niederländischen Fellowships im niederländischen Wissenschaftskolleg NIAS in Wassenaar. Projektpartner sind: Zentrum für Niederlande-Studien (WWU Münster), Zentrum für interdisziplinäre Forschung (Universität Bielefeld), Duitsland Instituut Amsterdam und NIAS. Das niederländische und das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium finanzieren das Projekt, wobei für insgesamt drei Jahre jeweils ein niederländischer und ein nordrhein-westfälischer Wissenschaftler gleichzeitig im NIAS zum selben Thema arbeiten sollen. Im Jahr 2002/2003 forschten die nordrhein-westfälischen Wissenschaftler Prof. Dr. Dietrich Thränhardt (Münster) und Prof. Dr. Otto Dann (Köln) mit einem niederländischen Kollegen im NIAS. Im März 2003 fand in Wassenaar eine Konferenz im Rahmen dieses Projekts statt. Inzwischen gibt es Gespräche über ein mögliches Nachfolgeprojekt.

NiederlandeNet - das Online-Portal
Über die Niederlande und die deutsch-niederländischen Beziehungen

Wenn man sich mit bereits bestehenden deutschsprachigen Online-Informationsangeboten zu den Niederlanden beschäftigt, stellt man schnell fest, dass zwar zu speziellen Themenbereichen wie dem grenzüberschreitenden Arbeitsverkehr zwischen Deutschland und den Niederlanden gute Internetseiten bestehen, ein umfassendes Portal über die Niederlande und die deutsch-niederländischen Beziehungen gab es bisher jedoch nicht. Gleichzeitig nahm in den letzten Jahren die Zahl der Informationsanfragen bei der Dokumentationsstelle im Haus der Niederlande stetig zu. Das neu eingerichtete NiederlandeNet greift dieses Informationsdefizit auf und bietet als Online-Erweiterung der Dokumentationsstelle Basisinformationen zu den Niederlanden im Allgemeinen und weiterführende Informationen zu längerfristigen gesellschaftlichen Diskussionen im Besonderen. Im Vordergrund des neuen Angebots steht die aktuelle Berichterstattung über die Niederlande. Darüber hinaus werden gesellschaftspolitische Diskussionen wie zum Beispiel Fragen der multikulturellen Gesellschaft, des demographischen Wandels oder der politischen Veränderungen in den vergangenen zehn Jahren analysiert. Basisinformationen zu den Niederlanden und (Online-)Hilfen zur weiteren Recherche im Internet (Datenbanken, kommentierte Linkverzeichnisse und Veranstaltungshinweise) komplettieren das Informationsportal. Das weitgefächerte Angebot ist auf keine spezielle Zielgruppe zugeschnitten. Vielmehr sollen Wissenschaftler, Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Journalisten, Studenten und Schüler wie auch alle weiteren Interessierten für sie relevante Informationen über die Niederlande und die deutsch-niederländischen Beziehungen in deutscher Sprache finden und nutzen können. Die sieben Rubriken Aktuelles, NL-Info, D-NL, Dossier, Datenbanken, Links und Veranstaltungen sortieren das umfassende Informationsangebot. Im vergangenen Jahr wurde intensiv an dem Internetauftritt gearbeitet. Bestehende Informationsangebote wurden gesichtet, mehr als 40 Fach-Autoren und Journalisten wurden akquiriert. Die Beiträge bieten nicht nur kompakte Information, sondern helfen durch weitere Service-Elemente wie Link-Tipps und Downloads bei der weiteren Recherche. Nach dem Online-Start des NiederlandeNet - voraussichtlich noch in diesem Jahr - werden die Daten regelmäßig aktualisiert und das Informationsangebot kontinuierlich erweitert. Initiiert wurde das NiederlandeNet vom Zentrum für Niederlande-Studien. Das niederländische Außenministerium (Ministerie van Buitenlandse Zaken) unterstützt das Online-Portal finanziell. Mit dem Duitsland Instituut Amsterdam und der Königlich Niederländischen Botschaft in Berlin werden regelmäßig Informationen ausgetauscht. Auch wird mit der Stiftung Haus der Geschichte in Bonn kooperiert. NiederlandeNet ist unter http://www.niederlandenet.de abrufbar.

NRW-Benelux-Net

Die Kooperation zwischen Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden, Belgien und Luxemburg wird von Jahr zu Jahr intensiver und vielfältiger. Im Auftrag des Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes Nordrhein-Westfalen entsteht am Zentrum für Niederlande-Studien ein Internet-Portal zum Thema NRW-Benelux-Kooperation. Dabei werden die wechselseitigen Beziehungen zwischen Nordrhein-Westfalen und den Nachbarländern Niederlande, Belgien und Luxemburg genauer beleuchtet. Das Ziel dieses Projekts ist die Erstellung und Freischaltung einer Website, die über historische, politische, wirtschaftliche und kulturelle Themen bezüglich der Region NRW-Benelux informiert. Die geplante Website wird in den Online-Auftritt des NiederlandeNet eingebunden, ohne dabei an Eigenständigkeit zu verlieren. Durch die Vernetzung der beiden Projekte wird ein entsprechendes Forum geschaffen, da auf diese Art und Weise eine breit gefächerte Nutzergruppe unmittelbar mit allen Aktivitäten und Veranstaltungen der Benelux-Kooperationen vertraut gemacht wird.

Veröffentlichungen

In der großen Reihe ist erschienen:
   Band 31     Amand Berteloot / Hans van Dijk / Jasmin M. Hlatky (Hrsg.), 'Een boec dat men te Latine heet Aurea Legenda'. Beiträge zur mittelniederländischen Übersetzung der Legenda aurea, Münster: Waxmann 2003
   Band 32 Guido Klostermann, Die niederländische privatrechtliche Stiftung, Münster: Waxmann 2003.
   Band 33 Johannes Koll, Die belgische Nation. Patriotismus und Nationalbewußtsein in den Südlichen Niederlanden am Ende des 18. Jahrhunderts, Münster Waxmann 2003.
In der Beiheftreihe ist erschienen:
   Beiheft 3 Ilona Riek / Friso Wielenga, Niederlande- und Belgienforschung in der Bundesrepublik Deutschland. Eine Bestandsaufnahme der Jahre 1995-2002. Münster: Waxmann 2003.

Lehre

Die Statistik der Studierendenzahlen unserer Studiengänge weist im SS 2003 eine Zahl von 130 (SS 2002: 122) für den Diplomstudiengang Niederlande-Deutschland-Studien und 256 (SS 2003: 253) für den Magisterstudiengang Niederlande-Studien (96 Hauptfach, 160 Nebenfach), im Wintersemester 2003/2004 eine Zahl von 185 für den Diplomstudiengang Niederlande-Deutschland-Studien und 256 für den Magisterstudiengang Niederlande-Studien aus. Dazu kommen Studiengänge, in denen das ZNS für andere Münsteraner Universitätseinrichtungen spezielle Module anbietet. Hierzu zählen der Studiengang Europe across borders, den das Institut für Politikwissenschaft gemeinsam mit der Universität Twente anbietet, sowie das Zusatzfach Niederlande-Studien, das das Zentrum im WS 2003/04 erstmals für den Diplomstudiengang Geographie anbietet. Die hohen Zahlen an neuen Studierenden haben dazu geführt, dass einige Seminare zu Beginn des Wintersemesters geteilt werden mussten, im Bereich Spracherwerb war die Einrichtung eines zusätzlichen Kurses Niederländisch 1 unumgänglich; diesen Kurs besuchen nun ca. 150 Studierende.

Im WS 2003/04 sind die ersten Master-Studierenden aus Nimwegen zu uns gekommen (4 Studierende), die bereits vor einem Jahr einen Teil ihres Bachelor-Studiums an der WWU absolviert hatten. Nach erfolgreichem Abschluss von Bachelor- und Masterphase werden sie von der WWU den akademischen Titel Diplomregionalwissenschaftler/in Deutschland-Niederlande verliehen bekommen.

Nach wie vor ist das ZNS engagiert mit der Konzipierung von Bachelor- und Master-studiengängen beschäftigt. Wichtige Anregungen hierzu haben nicht zuletzt die Ersten Deutsch-Niederländischen Hochschultage gegeben, die das Zentrum am 3./4. Juli 2003 maßgeblich mitorganisiert hat.

In der Pfingstwoche fand eine Exkursion des Zentrums und des Instituts für Niederländische Philologie in die Niederlande statt. Die Studienfahrt führte nach Den Haag, Rotterdam und Leiden.

Anfang Oktober 2003 bot das ZNS in Zusammenarbeit mit der Ferien-Arbeitsgemeinschaft der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät zum mittlerweile dritten Mal einen BWL-Grundkurs zu einer sozialverträglichen Teilnehmergebühr an.

 

Prof. Dr. Friso Wielenga
Leiter des Zentrums für Niederlande-Studien