Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Fachbereich 05
Medizinische Fakultät

 

Lehre

Die Situation der Lehre im Studiengang Humanmedizin der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität hat sich im Jahr 2002 kontinuierlich verbessert. Dazu hat die vorläufig beendete Umstrukturierung des klinischen Studienabschnitts durch Einführung von insgesamt 3 problemorientierten Kursen (Kurs poL-iT = problemorientierte Lehre Interdisziplinäre Tumormedizin; Kurs pol-EM = problemorientierte Lehre Entzündungsmedizin + Transplantation sowie Kurs pol-Vasc = problemorientierte Lehre Vasculäre Medizin) wesentlich beigetragen.

Die von diesen Lehrimplantaten ausgehenden befruchtenden Impulse, die nicht nur die lehrbezogene Interaktion innerhalb der Fakultät erheblich aktivieren, haben insgesamt ein bemerkbar positives Klima für die Lehre geschaffen. Die von der Fakultät in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Medizindidaktische Aus- und Fortbildung (KOMED) zweimal pro Jahr durchgeführten Didaktikseminare sind zum festen Bestandteil der Lehrkultur der Fakultät geworden. Die Teilnahme wird sowohl zum Nachweis von Lehrqualifikation im Habilitationsprozess verwendet als auch zum Erwerb funktional-spezifischer Kenntnisse und Fertigkeiten genutzt, die sich unmittelbar in der Lehre niederschlagen. Die Studierenden haben überwiegend die Erfahrung einer sich stärker für Lehr-Lern-Belange engagierenden Professoren- und Assistentenschaft und danken es durch verstärktes individuelles Engagement für und in den Lehrveranstaltungen. Diese positive Entwicklung hat unzweifelhaft ihren Niederschlag, wenn auch mit der entsprechenden zeitlichen Verzögerung, in den Leistungen bei den schriftlichen Prüfungen des IMPP gefunden.

Weitere positive Signale für die humanmedizinische Lehre entstammen der am 26. Juni 2002 Gesetzeskraft-erlangenden Neue Approbationsordnung für Ärzte (NÄAppO), deren Inkraftsetzung die Fakultät verpflichtet, zum März 2003 eine neue Studienordnung vorzulegen, die die Vorgaben der NÄAppO umsetzt. Dadurch sind fakultätsweit die Forderungen an die Lehre aufs Neue angesprochen und werden auch in unterschiedlichen Kontexten stets artikuliert.

Weiterhin stellt sich die Situation für die Lehre dadurch auf Dauer positiv verändert dar, dass mit Wirkung vom September 2002 die Fakultät eine selbst gesetzte Verpflichtung mit erfolgter Trennungsrechnung auch eine „leistungsbezogene Mittelvergabe für die Lehre" zu etablieren, eingelöst hat. Für das nur noch zur Hälfte zur Verfügung stehende Haushaltsjahr wurde der halbierte Jahresbeitrag von 350.000 €, also 175.000 €, nach einem festgelegten Modus auf die in der curricularen Lehre engagierten Institute und Kliniken verteilt.

Zu Beginn des Jahres 2003 löste die Fakultät eine weitere Selbstverpflichtung ein. Der der „leistungsorientierten Mittelvergabe in der Lehre" zu Grunde gelegte Betrag beträgt von nun an 30 % der „freien Spitze" des Zuführungsbetrages für die Fakultät, woraus eine substantielle Einnahmesteigerung bei den lehraktiven Kliniken und Instituten resultieren wird.

Die zuvor festgelegte Verfahrensweise zur Mittelverteilung berücksichtigt Lehrumfang und -art, Prüfungstätigkeit, Lehrpublikationen und Beteiligung an didaktischen Weiterqualifikationen sowie die studentische veranstaltungsbezogene Evaluation und die fachspezifischen Ergebnisse der Münsteraner Studierenden im schriftlichen IMPP-Prüfungsverfahren im Vergleich zum jeweiligen Bundesdurchschnitt. Die vorgenommenen technischen Entwicklungen und Investitionen ermöglichten es, die Evaluationstätigkeit der Studierenden online einzurichten. Bei Wahrung der Anonymität der Evaluierenden war es möglich, eine Evaluationspflicht zu etablieren, die reliable Ergebnisse mit Responsraten von über 95 % zur Basis haben.

Diese Entwicklungen haben zusammen mit der Errichtung des KOMED (Kompetenzzentrum für Medizindidaktik) am IfAS, durch finanzielle Förderung durch das Land NRW dazu geführt, dass eine Aufbruchstimmung an der Fakultät zu spüren ist. Der Wechsel in der Fakultätsleitung, der die Position des Studiendekans, einem Vertreter der wissenschaftlichen Mitarbeiter im Fachbereichsrat, Dr. med. B. Marschall, der zugleich Mitarbeiter im IfAS ist, übertrug, lässt auf weitere Innovationen im Lehrbereich für das Jahr 2003 hoffen.

Das IfAS ist durch seine ärztliche Verstärkung während 2001/02 in die Lage versetzt worden, die vielfachen Aktivitäten, die die medizinisch-klinische Lehre betreffen, noch kompetenter zu vertreten (s. KAKU-Bericht). Es wird weiterhin bemüht sein, den eingeschlagenen Weg der evolutionären Umgestaltung des klinischen Curriculums zu unterstützen und zu aktivieren.

Abschließend ein Wort zu den Kosten. Der beiliegende Kostennachweis für eine lehrintensive Veranstaltung soll dokumentieren, dass das weit verbreitete Vorurteil „Lehre kostet nichts", schnellstmöglich revidiert werden muss. Bei der Entwicklung der öffentlichen Haushalte müssen Veranstaltungen, die bei anerkannter Qualität der Lehre diese Kosten verursachen, auch in Zukunft gestaltet werden können, ohne die Lehrqualität dem Sparzwang zu opfern.

Forschung

An der Medizinischen Fakultät sind folgende wissenschaftliche Einrichtungen etabliert:
SFB 293    Mechanismen der Entzündung: Interaktionen von Endothel, Epithel und Leukozyten
Dieser SFB wurde für weitere 3½ Jahre verlängert.
SFB 492 Extrazelluläre Matrix: Biogenese, Assemblierung und zelluläre Wechselwirkungen
SFB 556 Herzinsuffizienz und Arrhythmien - von den molekularen Grundlagen zur Klinik

 

Prof. Dr. Heribert Jürgens
Dekan des Fachbereichs 5