Orts, Regional- und Landesentwicklung/Raumplanung Prof. Dr. Ulrike Grabski-Kieron
Probleme und Perspektiven des mittelzentralen Einzelhandels im Südsaueland
Traditionell kommt dem Einzelhandel bei der Innenstadtentwicklung eine Leitfunktion zu. Allerdings werden seit Jahren Themen wie die Verödung der
Zentrumsbereiche von Klein- und Mittelstädten, das langsame Aussterben des traditionellen Facheinzelhandels oder die Errichtung von großflächigem
Einzelhandel in nicht-integrierten Lagen diskutiert. Gerade in Mittelzentren hat sich die Situation des Einzelhandels zunehmend verschärft: der Trend zu Discountern
setzt sich mehr und mehr durch, Filialisten drücken den Innenstädten zunehmend ihren immer gleichen Stempel auf und die alteingesessenen
Einzelhändler sind häufig zur Flächenexpansion - trotz stagnierender oder sogar sinkender Umsätze - gezwungen, um ihre
Konkurrenzfähigkeit zu erhalten. Weitgehend unabhängig von den klassischen Standortanforderungen im Einzelhandel ist außerdem eine zunehmende
"Entertainmentarisierung" im Sinne eines Erlebniseinkaufs zu beobachten. Vor diesem Hintergrund sind gerade die Städte im ländlichen,
dünner besiedelten Raum mit dem Problem konfrontiert, die Innenstadt als attraktiven Einzelhandelsstandort zu erhalten. Mit dem Ziel, die aktuelle Akzeptanz sowie
die Probleme und die Defizite des mittelzentralen Einzelhandels im ländlich geprägten Südsauerland zu analysieren und darüber hinaus
Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen, ist die Einzelhandels-Akzeptanzuntersuchung in Attendorn durchgeführt worden.