Koptologie
Mönchtum in Ägypten
Für die Geschichte Ägyptens in christlicher Zeit ist das Mönchtum kennzeichnend. In Ägypten am Anfang des 4. Jh.s führte die wachsende
christliche asketische Bewegung zur Gründung der ersten monastischen Klöster, die danach eine wesentliche Rolle in der Entwicklung und
Überlieferung der koptischen Literatur, sowie in der Geschichte der Kirche und im Leben des Volkes spielten. Als gesellschaftliches Phänomen war das
ägyptische Mönchtum vielseitig und komplex und als Forschungsgegenstand ist es entsprechend lohnend, besonders aus sozialgeschichtlicher Sicht. Stephen
Emmel ist hinsichtlich dieses Forschungsbereiches sowohl Leiter eines internationalen Teams, das die Werke Schenutes herausgibt (s. oben, "Kritische Edition der Werke Schenutes"), als auch am Münsteraner SFB 493 (Teilprojekt B1, das für das Jahr 2003 weiter finanziert wurde; s. ferner unten, "DFG Projekt: Kampf um
Kultstätten") beteiligt und fungierte darüber hinaus bis Ende 2003 als associate investigator für ein Forschungsprojekt des Australian Research Council,
"Change in Fourth Century Egypt" (Prof. I. Gardner, University of Sydney, Australien, chief investigator).
Prof. David Brakke von der Indiana University (Bloomington, IN, USA) war als Humboldt-Stipendiat für das akademische Jahr 2002-3 Gastwissenschaftler im
Institut, wo er an einem Forschungsprojekt über die Dämonologie des frühen ägyptischen Mönchtums arbeitete. Sein Buch zu diesem
Thema soll 2005 oder 2006 erscheinen. Im Februar 2004 wurden mehrere der Münsteraner Koptologen vom koptischen Papst Shenouda III. eingeladen, an einem
Symposium über das Mönchtum im Faiyum (einer großen Oase in Ägypten südwestlich von Kairo) teilzunehmen. Die gehaltenen
Vorträge werden in einem Band publiziert (Kairo: American University Press, 2005). Die Vorträge vom "Wadi-Natrun-Symposium" des Jahres 2002 sind wie
geplant in der Zeitschrift Coptica inzwischen erschienen.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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