Neuere und Neueste Geschichte
Konfessionelle und normative Umbrüche im 16. und 17. Jahrhundert und ihre Aneignung
Die Reformation und das anschließende Konfessionelle Zeitalter bedeuten in religiöser, kultureller und gesellschaftlicher Hinsicht eine Zäsur.
Während die Forschung lange Zeit vor allem mit dem Konzept der Konfessionalisierung diesen Prozess auf der staatlichen Ebene, untersucht hat, geht es in diesem
Projekt um die Aneignung neuer theologischer wie normativer Vorgaben durch Herrschaftsträger und gesellschaftliche Akteure.
Ein Zentrum dieses Projekt sind die Kommunikations-
und Internalisierungsprozesse sexueller Normen, vor allem des katholischen Priesterzölibats. Dabei ist zu fragen, welche Rolle die verschiedenen gesellschaftlichen
Gruppen (weltliche und kirchliche Herrschaftsträger, Gemeinden, Kleriker, intermediale Gewalten etc.) dabei spielten und welche Strategien sie verfolgten. Eng
damit verbunden ist eine Analyse der Ausbildung von konfessioneller Identität, verstanden als ein selbstbewusster Aneignungsprozess theologischer und
konfessioneller Vorgaben in den Vereinigten Herzogtümer von Jülich-Kleve-Berg-Mark-Ravensberg.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet der landständische Adel im Fürstbistum Münster im 16. und 17. Jahrhundert. An diesem Beispiel sollen Strategien adeliger
Politik im konfessionellen Zeitalter untersucht werden.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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