Arbeitsbereich Prof. Dr. W. Hell
Gedächtnis für Richtungen
In diesem neuen Teilprojekt geht es um folgenden Befund: Wenn Menschen gebeten werden, sich an ein ihnen bekanntes einen Menschen darstellendes Bild zu erinnern,
welches eine Richtung hat (Beispiel: "Wohin schaute die Frau auf der Rückseite des 50-Pfennig Stücks?"), dann antworten, fast unabhängig
von der tatsächlichen Richtung, Rechtshänder bevorzugt mit "nach links" und Linkshänder mit "nach rechts". Dieser auf den
ersten Blick verblüffende Befund hängt möglicherweise mit der Lateralisierung des menschlichen Gehirns zusammen. Die experimentalpsychologische
Forschung zu diesem Befund steckt noch in den Kinderschuhen. Bislang wurde noch nicht untersucht,
ob sich dieser Befund auf nichtmenschliche Objekte
mit einer Richtung (z.B. Pfeil) übertragen lässt
ob es bei Entscheidungen
zwischen nach oben' und nach unten' ebenfalls einen Bias gibt (dann wäre die Erklärung mit der Lateralisierung des Gehirns falsch) und ob
statt der
Händigkeit möglicherweise die mit dieser zwar korrelierte, aber nicht perfekt zusammenhängende Äugigkeit der verursachende Faktor ist.
Eine neuer
Mitarbeiter hat mit diesem Projekt, dessen Ergebnisse die Basis seiner Dissertation sein werden, begonnen.