Klinische Nephrologie und Transplantation
Untersuchungen zur Wirksamkeit und Sicherheit neuerer Immunsuppressiva nach Nierentransplantation
bei Patienten mit stabiler Transplantatfunktion und mit chronischer Transplantatnephropathie
Die Häufigkeit akuter Abstoßungen und das kurzfristige Transplantatüberleben wurde
durch die Calcineurininhibitoren (CNI) Cyclosporin A und Tacrolimus erheblich verbessert werden. Das
Langzeittransplantatüberleben hat sich demgegenüber nicht im gleichen Maße verbessert.
Nach 10 Jahren gehen immer noch etwa 50% der nierentransplantate (Tx) verloren. Hauptursachen des Tx
Verlustes sind die chronische Transplantat Nephropathie (CTN) und der Tod durch kardio und
zerebrovaskuläre Komplikationen. Bei der CTN spielen pathogenetisch immunologische und nicht
immunologische Faktoren eine Rolle, wie u.a. die Posttranplantationshypertonie und Hyperlipidämie.
Daneben tragen die Nephrotoxizität und andere Nebenwirkungen der CNI zum chronischen
Transplantatversagen bei.
In einer randomisierten Studie wird der Effekt des Absetzen der CNI nach Hinzunahme des nicht
nephrotoxischen neueren Immunsuppressivums Mycophenolat Mofetil (MMF) auf TX Funktion bei Patienten
mit CTN untersucht . Gastrointestinale
Nebenwirkungen treten allerdings häufig unter MMF auf. Alternativ werden im Vergleich zum MMF
das erst im Dünndarm freigesetzte Natriumsalz der Mycophenolsäure (Myfortic®) oder die
mTOR Inhibitoren Sirolimus (Rapamune®) bzw Everolimus (Certican®) eingesetzt und ihre
Auswirkungen auf den Verlauf der TX Funktion bei nierentransplantierten de novo Patienten und bei CTN
untersucht. Die mTOR Inhibitoren zeigen antiproliferative Wirkungen auf Endothel und glatte
Gefäßmuskelzellen und könnten sich günstig auf die CTN auswirken. FTY 720, ein
strukturelles Analogon von Myriocin, ist ein neuer bislang nicht zugelassener Lymphozyteninhibitor, dessen
Wirkung in verschiedenen Kombination mit Cyclosporin A untersucht wird.Im Rahmen multizentrischer
randomisierter Studien und prospektiven monozentrischen Beobachtungen in enger Kooperation mit der Klinik
für Allgemeinchirurgie (Prof. Dr. N.Senninger, Dr. H. Wolters) und dem Gerhard Domagk Institut
für Pathologie (Prof. Dr. W. Böcker, Dr. C. August) wird die Effektivität der neueren
immunsuppressiven Substanzen bei de novo und Langzeittransplantierten Patienten mit stabiler Funktion oder
CTN charakterisiert und z.T. anhand von Protokollbiopsien beurteilt.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
|