Arbeitsbereich PD Dr. med. M. Thomas
Biologie und Therapie des Bronchialkarzinoms
Stellenwert der Radio-/Chemotherapie in der neoadjuvant multimodalen Behandlung des lokal weit
fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (Phase III-Studie)
In
der neoadjuvant multimodalen Behandlung des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) ist der Einsatz
einer präoperativen Radio-/Chemotherapie mit kritischen, z.T. letalen Komplikationen (Pneumonitis,
Begünstigung der postoperativen Entwicklung von Bronchusstumpf-Insuffizienzen) verbunden.
Andererseits
jedoch trägt dieser Therapieblock möglicherweise wesentlich zur Induktion einer günstigen
Tumorregression ein Faktor von entscheidender Prognoserelevanz für ein günstiges
Überleben bei. Zur Klärung des Stellenwertes der präoperativen Radio-/ Chemoherapie
wurde von der Münsteraner Studiengruppe eine multizentrische Phase III-Studie aktiviert. Die Behandlung
und Dokumentation von 500 auswertbaren Patienten ist vorgesehen. Dieses Ziel wird in der ersten
Jahreshälfte
2003 erreicht.
Drittmittelgeber:
Phase II-Studie zur Durchführbarkeit und Effektivität der Therapie mit einem
Tyrosinkinase-Inhibitor des EGF-Rezeptors in der multimodalen Therapie des lokal weit fortgeschrittenen
nicht-kleinzelligen Bronchialkarzionms
Trotz
trimodaler Therapie (Chemotherapie/OP/Radiotherapie) liegt die Rate der Erkrankungsprogression beim lokal weit
fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchialkarziom (NSCLC) in der Größenordnung von
70 %. In 50 % - 60 % der Fälle treten primär Fernmetastasen auf.
Diese
Erfahrungen bestätigen sich auch von der aus der Medizinischen Klinik und Poliklinik A koordinierten o.g.
Phase III-Studie. In der Weiterentwicklung der Therapiekonzepte soll der beste Arm der o.g. Studie durch eine
effektivere Kontrolle von Mikrometastasen weiter optimiert werden. Nach Abschluß der Phase III-Studie
wird
in einer Phase II-Studie die Durchführbarkeit und Effektivität der Behandlung mit einem
Tyrosinkinase-Inhibitor des EGF-Rezeptors bei Patienten mit NSCLC nach multimodaler Therapie (bester Arm der
o.g. Phase III-Studie) geprüft.
Drittmittelgeber:
Phase I/II-Studie zur Durchführbarkeit
und Effektivität einer Hochdosis-Chemotherapie mit Ifosfamid, Carboplatin, Etoposid und nachfolgender
Stammzelltransplantation beim kleinzelligen Bronchialkarzinom
In
einer oligozentrischen Phase I/II-Studie wurden Durchführbarkeit und Effektivität einer
HD-Chemotherapie mit Ifosfamid, Carboplatin und Etoposid mit nachfolgendem Stammzellersatz geprüft.
Nach Definition der optimalen Dosierung konnte die gute komplikationsarme Durchführbarkeit des Protokolls
gezeigt werden. Obzwar 15 von 17 Patienten ein Stadium extensive disease hatten, lag die Remissionsrate bei
88 %. Eine substantielle Verbesserung der Überlebensrate wurde in dieser Phase I/II-Studie nicht
offensichtlich.
Drittmittelgeber:
Prognoseparameter
beim lokal weit fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom
Obzwar
der sehr intensiven Therapie im trimodalen Therapiekontext profitieren nicht alle Patienten gleich gut von dieser
Behandlungsform. Von der Münsteraner Arbeitsgruppe konnte gezeigt werden, daß die beste Prognose
solche Patienten mit einer histomorphologischen Vollremission in Resektat und Lymphknoten (LK) haben.
Darüber hinaus fand die Arbeitsgruppe Hinweise, daß unter den Patienten mit einer günstigen
Tumorregression jedoch noch vitalem Tumorrestgewebe solche mit Nachweis einer ras-Mutation
eine ungünstige Prognose haben. Des weiteren untersucht die Arbeitsgruppe als Kenngröße der
Neoangiogenese die Bedeutung der Mikrogefäßdichte in den prätherapeutisch biopsierten
mediastinalen LK-Metastasen. Systematische prognoseorientierte Untersuchungen der Neoangiogenese von
NSCLC
in Form der Mikrogefäßdichte wurden bislang überwiegend in neu diagnostizierten kurativ
resezierten Primärtumoren erhoben. In diesen Arbeiten wird deutlich, daß Tumoren mit erhöhter
Mikrogefäßdichte ein ausgeprägteres Metastasierungspotential aufweisen und dieser Parameter
in
einem Teil dieser Studien der bedeutsamste unabhängige Prognoseparameter ist. In multimodalen
Therapiekonzepten ist die prognostische Bedeutung der Mikrogefäßdichte in mediastinalen
LK-Metastasen bisher nicht untersucht.
Prognoseparameter beim Bronchialkarzinom
Gemeinsam mit dem Forschungsschwerpunkt "Molekulare
Onkogenese" wird die prognostische Bedeutung neu identifizierter, putativ prognostisch relevanter Gene in den frühen Tumorstadien des Bronchialkarzinoms untersucht.
Beteiligte Wissenschaftler:
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