Klinische Prüfung orthopädischer Hilfsmittel
Propriozeptive Einlagen und Körperstatik
Wirkung afferenzverstärkender Einlagen auf die Haltung des Rumpfes Fragestellung:
Propriozeptive Einlagen so ein häufiges Postulat ihrer Verfechter haben einen
spektakulären Einfluss auf die Körperhaltung und damit die Gesamtstatik. Daher haben umgekehrt
auch Aussagen über die Körperhaltung maßgebenden Einfluss auf die Gestaltung der
Einlagen. Messgrößen, die in die Untersuchung zur Anpassung dieser Einlagen eingehen, sind
häufig das von Stagnara definierte 'flèche cervical' und 'flèche lombaire'. Dabei ist
angenommen, dass das Lot den Rücken in der Brustkyphose tangiert andernfalls ist eine
zusätzliche Messung für die Nullpunktanpassung erforderlich. Die Durchführung
der Haltungsvermessung, so wie sie im vergangenen Jahr von Jeane-Claude Heili vorgeführt wurde,
erfüllte nicht die Kriterien an eine objektive Messung. Bei den hier durchgeführten Messungen liegt
die Überlegung zugrunde, dass die sagittale Rückenkontur in einem engen, reproduzierbaren
Verhältnis zur Form der Wirbelsäule in der Sagittalebene steht. Die Richtigkeit dieser
Überlegungen wurde schon früher gezeigt. Voraussetzung ist allerdings, dass nur
Haltungsänderungen bei ein und derselben Person (intraindividuell) analysiert werden. Dann
können aus Formmessungen der Rückenoberfläche zuverlässige Aussagen über
die Veränderungen der Wirbelsäulenform gewonnen werden. Material
und Methoden:
Von den verschiedenen, auf dem Markt erhältlichen Messsystemen bietet sich die
Videorasterstereographie (optisches 3-D Messverfahren) für diese Untersuchung im Wesentlichen
aus folgenden Gründen an: - Kurze Messzeit (1/25 sec) und daher keine Fehler
durch Haltungsschwankungen
- Integrierte Software zur Berechnung von Formparametern der
Rückenoberfläche, unter anderem den für diese Untersuchung besonders wichtigen
Parametern, wie flèche cervical und flèche lombaire, Kyphosewinkel, Lordosewinkel,
Beckenschiefstand, und Beckenneigung, sowie Beckentorsion
- Modellmäßige
Rekonstruktion der Wirbelsäulenform (in 3-D) und teilweise Rekonstruktion der Beckengeometrie
Die Untersuchung umfasst insgesamt 20 Probanden, denen eine propriozeptive Einlage von einem
Orthopädieschuhmacher angepasst wurde. Verglichen wurden: Barfusshaltung, Haltung in Schuhen ohne
propriozeptive Einlagen und in Schuhen mit propriozeptiven Einlagen.
Ergebnisse:
Es wurde lediglich bei zwei
Patienten eine signifikante Änderung der Haltung durch die propriozeptiven Einlagen festgestellt. Die
Auswertung der Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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