Gruppe Leber/Gallenwege
Ergebnisse der Leberchirurgie bei kolorektalen Lebermetastasen und klinische Relevanz der Chemokinerezeptorexpression in Lebermetastasen
Einleitung:
Die Lebermetastasierung ist der wichtigste Prognose limitierende Faktor für Patienten mit kolo-rektalem Karzinom. Bei hepatischer Metastasierung
kann eine R0-Leberresektion aber unter kurativen Gesichtspunkten bei 10-20% der Patienten durchgeführt werden. Aus experimentellen Studien der letzten 3 Jahre gibt es
Hinweise auf eine bedeutende Rolle der Chemokine für die organspezifische und insbesondere für die hepatische Metastasierung. Die prognostische Relevanz der
Chemokinrezeptorexpression nach potentiell kurativer Resektion ist alledings unklar.
Zielsetzung:
Es sollten zunächst die chirurgischen und onkologischen Ergebnisse nach R0/R1-Resektion dokumentiert werden. Im zweiten Teil der Untersuchung soll die
Chemokin rezeptor expression in den metastatischen Läsionen sowie ihre prognostische Relevanz untersucht werden. Außerdem werden die
Chemokinrezeptorexpression in hepatischen, pulmonalen und Lymphknoten- Metastasen und Primärtumoren in parallel laufenden Projekten verglichen.
Material und Methoden: In die Untersuchung wurden alle Patienten einbezogen, bei denen zwischen 01/97 und 12/03 eine R0 oder R1 Leberresketion
durchgeführt worden war. Neben der Analyse der klinischen Parameter wie Komplikationsraten und Überlebensraten soll die Chemokinrezeptorexpression anhand
der parafineingebetteten Schnitte der OP-Präparate immunhistochemisch mittels eines Score-Systems untersucht werden.
Bisherige Ergebnisse:
Zwischen 10/96 und 12/2003 wurden ca. 120 Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen mit "intention-to-treat" operiert. Das
mittlere Überleben nach R0-Resektion beträgt in diesem Kollektiv 48,8 Monate, die 5-Jahresüberlebensrate beträgt 40% und die
komplikationsbedingte Revisionsrate bei 13%. Der am besten untersuchte Chemokinrezeptor CXCR4 konnte in einem ersten immunhistochemischen Assay, das 40
Präparate umfasste, nachgewiesen werden. Eine Korrelation mit dem klinischen Verlauf der Patienten ließ sich allerdings noch nicht beschreiben.
Perspektive:
Zur Zeit werden Tissue Arrays mit
dem Material von mind. 150 Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen angefertig. Diese Technik wird es erlauben Metastasengewebe einer große Patientenzahl auf die
Expression der wichtigsten Chemokinrezeptoren hin zu untersuchen und ggf. Korrelationen zwischen immunhistochemischen Markern und dem klinischen Verlauf im Sinne
eines molekularen stagings zu beschreiben.
Beteiligte Wissenschaftler:
|