Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie

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2003 - 2004

 

 
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Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie

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48149 Münster
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Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Onkologische Forschung
Organspezifische Adhäsion metastatischer humaner Kolonkarzinomenzellen in unterschiedlichen Targetorganen in vivo

 
Einleitung:
Die Kolonisation verschiedener Targetorgane durch metastatische Tumorzellen ist ein nicht zufälliger Prozeß, bei dem Adhäsionsvorgänge in der Mikrozirkulation wesentlich beteiligt sind. In unserer Studie untersuchen wir die adhäsiven Interaktionen von metastatischen humanen Kolonkarzinomzellen in der Mikrozirkulation von Leber, Lunge und Niere als potentielle Targetorgene für metastatische Tumorzellen.

Zielsetzung
Die Mikroarchitektur in typischen metastatischen Zielorganen wie Lunge oder Leber ist sehr unterschiedlich. Ziel dieser Untersuchung ist die Charakterisierung der beteiligten Adhäsionsmoleküle in der frühen Phase der hämatogenen Metastasierung in Lunge und Leber.

Material und Methoden:
Einzelzellsuspensionen (106 Zellen/ml) metastatischer humaner Kolonkarzinomzellen (HT-29LMM) wurden mit CalceinAM fluoreszenzmarkiert, mit unspezifischem IgG, blockierenden anti-Integrin Antikörpern oder Neuraminidase zur enzymatischen Entfernung sialylierter Glykoproteine inkubiert und intrakardial in Sprague-Dawley-Ratten injiziert. Die initialen Interaktionen zwischen den Tumorzellen und der Mikrozirkulation von Lunge, Leber und Niere wurde in-situ mittels Intravital-Fluoreszenzmikroskopie für 30 min (unterteilt in 5 min Intervalle) untersucht und semiquantitativ ausgewertet. Die Integrinexpression und die Expression sialylisierter Glykoproteine wurde mittels Durchflußzytometrie bestimmt. Die statistische Analyse umfasste die Überprüfung auf Normalverteilung und 2-seitigen t-Test.

Bisherige Ergebnisse:
Auf HT-29 LMM waren mehrere β1-Integrin und β4-Intergin-Heterodimere sowie Sialyl-Lewisa (sLe a) exprimiert. Zirkulierende Tumorzellen konnten die Mikrozirkulation in allen untersuchten Organen ohne wesentliche mechanische Behinderung passieren. In Leber und Lunge wurden spezifische Adhäsionen beobachtet, wobei ein perfundiertes Restlumen erhalten blieb. In der renalen Mikrozirkulation wurden keine adhärenten Tumorzellen beobachtet. In der Leber wurde pro 5 Minuten Intervall nach unspezifischer IgG Behandlung 30-40 Zellen /30 GF beobachtet. Nach Inkubation der Zellen mit blockierendem anti-β1-Integrin (n=11) oder anti-β4-Integrin (n=7) war die Zahl adhärenter Zellen in den Lebersinusoiden signifikant reduziert (17-20/GF und 16-19/30GF; p<0,05-0,001). Nach Vorbehandlung der Zellen mit Neuraminidase (1U/ml, 30 min) wurden ebenfalls signifikant weniger adhärente Zellen in den Lebersinusoiden beobachtet (3-15/30GF; p<0,001). Während die Inkubation der Zellen mit blockierenden anti-β1-Integrin (n=7) oder anti-β4-Integrin Antikörpern (n=8) keinen signifikanten Einfluß auf die Tumorzelladhäsion in der Lunge, im Vergleich zur Vorbehandlung mit unspezifischem IgG (n=8) (6,8-10,7/15GF) zeigte, konnte durch die enzymatische Entfernung der sialylierten Glykoproteine durch Neuraminidase (n=7) auch in der Lunge eine signifikante Reduktion der Tumorzelladhäsion auf 4,1-6 Zellen/15 GF erreicht werden (p<0,05). Endothelzell-bindende a4- oder a5-Integrine wahren auf den untersuchten Zellen nicht signifikant exprimiert.Diese Ergebnisse zeigen, dass die initiale Tumorzelladhäsion in der Lunge nur durch Selectin-vermittelte Tumorzell-Endothelzell-Adhäsionen erfolgen kann, während in der Leber offenbar direkte Tumorzell-Matrix-Adhäsionen möglich sind.

Perspektive:
Die Ergebnisse der In vivo Mikroskopie werden durch Langzeit- Metastasierungs assays in Nude-Ratten ergänzt. Das würde erstmals den direkten Nachweis erbringen, daß die spezifische Tumorzelladhäsion ein Raten-limitierender Schritt in der organspezifischen Metastasierung darstellt. In einer zweiten Testserie sollen weitere Tumorzellentitäten mit differenten Adhäsionsmolekülen in ihrem Verhalten in der Mikrozirkulation evaluiert werden.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. P. Gaßmann, T. Korb, K. Schlüter, A. Enns, PD Dr. J. Haier

 

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