Dermatohistologie
Vaskulitis bei Akrikanischem Zeckenbissfieber
Die von Rickettsien übertragenen Erkrankungen teilt man im Wesentlichen in die
Typhusfleckfiebergruppe, Buschfleckfieber und Fleckfiebergruppe (bedeutsame Erreger dieser Gruppe sind
Rickettsia rickettsii und Rickettsia conorii) ein. Aus der Fleckfieber-Gruppe (spotted fever group-Rickettsiose)
sind zwei Erkrankungen bekannter: Das Rocky Monntain Spotted Fever (R. rickettsii) und das Fievre
boutonneuse des Mittelmeerraumes (R. conorii), welches in Südafrika, dem Reiseland unseres
Patienten, Südafrikanisches Zeckenbißfieber genannt wird.
Bei einem 60-jährigen Patienten traten
7 Tage nach Rückkehr von einer 14-tägigen Südafrika-Reise Abgeschlagenheit,
Frösteln, leichter Kopfschmerz, zunehmende Gliederschmerzen und Fieber bis 38,5 °C.
auf. Zwei bis drei Tage später bemerkte der Patient am linken Oberschenkel einen Knoten, welcher
zunehmend verkrustete. Histologisch findet sich hier ein interessantes Bild aus einer Kombination verschiedener
Vaskulitisformen. Die Epidermis ist zentral vollständig nekrotisiert. Subepidermal besteht ein massives
Ödem. In der oberen und mittleren Dermis imponieren perivaskulär und diffus interstitiell dichte.
gemischtzellige, entzündliche Infiltrate aus Lymphozyten, Histiozyten, neutrophilen und eosinophilen
Granulozyten. Die Gefäßwände sind häufig fibrinoid degeneriert, die Endothelien
nekrotisch und zum Teil liegen Thrombosierungen kleinerer Gefäße vor. Im tiefen dermalen
Gefäßplexus findet man innerhalb der Gefäßwände einzelne Lymphozyten. Es
imponieren somit die Zeichen einer leukozytoklastischen, einer lymphozytären Vaskulitis und einer
Vaskulitis der großen Gefäße. Dieses Bild ist verursacht durch Eindringen der Rickettsien in
ihre Zielzellen, den Gefäßendothelien.