Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten

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2003 - 2004

 

 
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Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Ludwig-Boltzmann-Institut für Zellbiologie und Immunbiologie der Haut
Exozytose in humanen Melamom- und Endothelzellen

 
Im Mittelpunkt der Arbeitsgruppe stehen Untersuchungen zu den Mechanismen der Exozytose in humanen Melanomzellen und Endothelzellen. Im Vordergrund stehen hierbei die morphologischen Veränderungen, wie Vesikeltransport zur Plasmamembran oder Vesikelfusion, die während der Exo- und Endozytose in lebenden Zellen stattfinden. Exozytose “sichtbar“ zu machen verlangt eine Methode, die mit einer hohen topographischen und zeitlichen Auflösung Substrukturen einer lebenden Zelle darstellen kann. Vor 18 Jahren wurde eine neue Abtasttechnik entwickelt, die so genannte Rasterkraftmikroskopie oder “Atomic Force“-Mikroskopie, mit der es möglich ist, Oberflächen in verschiedenen Flüssigkeiten hochauflösend (Nanometer-Auflösung) und drei-dimensional darzustellen. Die Weiterentwicklung und Anwendung dieser Methode war und ist für unsere Untersuchungen notwendig, um Exozytose an lebenden Zellen studieren zu können. In den letzten Jahren konnten wir mit der Rasterkraftmikroskopie einzelne Exozytose-Ereignisse in der Plasmamembran lebender Pankreaszellen darstellen und über Minuten verfolgen. Der “Blick“ auf die Zelloberfläche einer lebenden Zelle ist nur mit der Rasterkraftmikroskopie möglich und damit einmalig. Dabei liefert die Rasterkraftmikroskopie eine sehr hohe Sensitivität, d.h. kleinste morphologische Veränderungen werden registriert. Weiterhin haben wir die Methode zum einem NanoSensor/NanoDetector weiterentwickelt. Hierbei beschichten wir die AFM-Spitze mit unterschiedlichen Proteinen, um so intermolekulare Kräfte zu messen bzw. als NanoDetector können wir individuelle Proteine mit hoher räumlicher Auflösung (Nanometer-Auflösung) in der Plasmamembran orten. Die Beschichtung der Spitze mit z.B. Enzymen erlaubt es das entsprechende sezernierte Substrat am Ort der Freisetzung, also direkt an der Zelloberfläche, nachzuweisen.

  1. Exozytose in humanen Melanomzellen

    In Melanomzellen spielt die Exozytose von Proteasen (u.a. von Matrixmetalloproteasen) eine wichtige Rolle bei der Migration und bei der Invasion. Ein eigens entwickeltes Invasions-Assay ermöglicht die Quantifizierung der Invasivität und ihre Abhängigkeit von der Proteasen Exozytose in Abhängigkeit von externen Stimuli oder Inhibitoren. Mit der Kombination einer Fluoreszenzeinrichtung und der Rasterkraftmikroskopie sind topographische und intrazelluläre Untersuchungen zur Exozytose zeitgleich möglich. Wir betrachten hier die Sekretion der Matrixmetalloproteasen (MMPs), die in intrazellulären Vesikeln gespeichert werden und durch Exozytose sezerniert werden. Mit Hilfe der Rasterkraftmikroskopie kann die Vesikelfusion (Ort und Dauer) dargestellt werden. In den letzten Jahren konnten wir zeigen, daß eine Inhibition der MMP Exozytose zu einer geringeren Invasivität der Melanomzellen führt. Damit wäre ein neuer Ansatz zur Therapie der Melanom-Metastasierung denkbar. Die Invasionsmessungen werden mit einem von uns neuen zell-basierenden Invasions-Assay gemessen (hoher Zeitauflösung und hohe Sensitivität).

  2. Exo- und Endozytose in humanen Endothelzellen

    Endothelzellen besitzen große intrazelluläre Vesikel, die Weibel-Palade Körperchen (WPK) mit einer Größe von 0.1 x 2 µm. Sie speichern den von Willebrand-Faktor  (vWF), IL-8 und das transmembranäre Protein P-Selektin. vWF dient der primären Hämostase und schützt Faktor VIII vor dem proteolytischem Abbau. Das P-Selektin sitzt in der Vesikelmembran und wird nach der Vesikelfusion in die Plasmamembran eingebaut. Es dient als Anker für Leukozyten und damit der initialen und chronischen Entzündungsreaktion. Die WPK Exozytose kann durch physiologische Agonisten, wie Thrombin oder Histamin, induziert werden. Die Größe und die Form der WPK machen diese Vesikel zu leicht identifizierbaren intrazellulären Organellen in der Immunfluoreszenz. Mit Hilfe einer GFP-Markierung (z.B. intrazelluläre Betrachtung via GFP-P-Selektin) und einer Kombination von Fluoreszenz und Rasterkraftmikroskopie können WPK auf ihrem Weg zur Plasmamembran verfolgt werden. Die Freisetzung des vWF und P-Selektin Expression benötigt nur wenige Sekunden und ist damit schneller als bisher angenommen. Die Information über WPK-Transport und Einbau in die Plasmamembran ermöglichte uns, eine Großzahl von grundlegenden Fragen während der Exozytose beantworten zu können. Neben der GFP-abhängigen Vesikel- bzw. Proteinmarkierung haben wir auch Fluoreszenzmethoden (z. B. FURA 2- oder BCECF-Methode) etabliert, um intrazelluläre Ionenveränderungen während der Exozytose zu messen. Eine Korrelation der intrazellulären Ca2+ Konzentration (Fluoreszenzmessung) mit der Dauer der Fusion oder mit der Größe der Fusionspore (rasterkraftmikroskopische Messung) konnten wir z.B. bei der Hypoxie-induzierten vWF-Sekretion zeigen.

Beteiligter Wissenschaftler:

PD Dr. med. Stefan W. Schneider

 

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