Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Deutsche Philologie I Johannisstraße 1 - 4 48143 Münster Geschäftsführende Direktorin: Prof. Dr. Susanne Günthner |
Tel. (0251) 83-2 44 10
Fax: (0251) 83-2 83 47 e-mail: philoli@uni-muenster.de www: uni-muenster.de/DeutschePhilologie1/Welcome.html |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 09 - Philologie
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Grammatik und Interaktion
Ziel dieses längerfristigen Forschungsvorhabens ist die Erfassung grammatischer (insbesondere
syntaktischer)
Strukturen im gesprochenen Deutsch. Mit Hilfe der Audiodatenbank im Forschungslabor (Gesprochene
Sprache; Univ. Münster; Lehrstuhl Günthner) werden grammatische Verfahren im gesprochenen
Deutsch erforscht. In der sich im Aufbau begriffenen Audiodatenbank werden Daten gesprochener Sprache
erhoben, archiviert und unter prosodischen, grammatischen, lexiko-semantischen, stilistischen und
aktivitäts-spezi fischen Gesichtspunkten ausgewertet.
Zentrale Aspekte dieses Forschungsvorhabens:
Unterprojekte:
"Parenthesen
im gesprochenen Deutsch" (bearbeitet von Benjamin Stoltenburg) Anhand eines Datenkorpus konversationeller
face-to-face Interaktionen (primär aus der Fernsehsendung "BigBrother") wird das Phänomen der
Parenthese untersucht. Das Forschungsinteresse gilt in erster Linie dem Zusammenspiel von Syntax, Prosodie
und Pragmatik wie es sich am Phänomen der Parenthese beobachten lässt. Dabei hat sich
herausgestellt, dass sich sowohl die vorwissenschaftlich-alltagssprachliche Vorstellung von Parenthesen als
auch die aus der Rhetorik und der überwiegend schriftsprachlich basierten Linguistik stammende
Vorstellung nicht ohne weiteres auf die gesprochene Sprache übertragen lassen. Das gilt einerseits
für die Gebrauchsbedingungen und die kommunikative Funktion andererseits für die noch zu
klärende Rolle der Prosodie.
"Phrasale Konstruktionen" (bearbeitet von Wolfgang Imo und Susanne
Günthner). Das
Forschungsziel dieses Unterprojektes besteht darin, phrasale Konstruktionen wie "ich mein(e)", "ich sag(e)",
"ich denk(e)" sowie deren Inversionen formal und funktional zu beschreiben und im Rahmen eines
Konstruktionen-basierten Grammatikansatzes (Fillmore 1995, Croft 2002, Thompson 2002 u.a.) sowie in
Bezugnahme auf Grammatikalisierungs- und Diskursmarkeransätze zu analysieren.
Die bisherige Untersuchung konzentriert sich auf die Konstruktionstypen mit "ich mein(e)". Anhand der in der
Audiodatenbank (Lehrstuhl Günthner) archivierten gesprochensprachlichen Daten wurden Formen und
Funktionen von "ich mein(e)"-Konstruktionen interaktional analysiert sowie Hypothesen bezüglich eines
Grammatikalisierungsprozesses aufgestellt. Das Ziel der Einzeluntersuchungen, die mit den oben genannten
Phrasen fortgeführt werden sollen, besteht darin, nachzuprüfen, inwieweit es möglich ist,
Phänomene gesprochener Sprache in eine umfassende Grammatiktheorie zu integrieren.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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