Jede
politisch-soziale
Ordnung, ihre Grenzen und Unterscheidungskategorien werden - im Alltag ebenso
wie in
festlichen Inszenierungen - symbolisch - rituell dargestellt und damit
aufrechterhalten und
bekräftigt; aber auch Konflikte können symbolisch-rituell ausgetragen werden,
Veränderungen der gesellschaftlichen Ordnung vollziehen sich nicht zuletzt auch auf
symbolisch-ritueller
Ebene. Verschiedene fundamentale Wandlungsprozesse der frühen Neuzeit lassen sich im
Medium des
zeremoniellen Wandels besonders deutlich studieren, so etwa die wechselseitige Abgrenzung
der Konfessionen,
der Prozess der herrschaftlichen Verdichtung und Staatsbildung, die Entstehung des modernen
Völkerrechtssystems, die Ausdifferenzierung neuer gesellschaftlicher Funktionseliten
u. a. m., vgl. auch das Teilprojekt C 1
im Rahmen
des SFB 496 = Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche
Wertesysteme in
Mittelalter und Früher Neuzeit", das sich mit der Verrechtlichung des symbolisch
inszenierten sozialen
Rangs in der Frühen Neuzeit beschäftigt ("Zur symbolischen Konstituierung
politisch-sozialen
Rangs in der frühen Neuzeit").