Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft Georgskommende 26 u. 33 48143 Münster Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Armin Bernhard |
Tel. (0251) 83-24227, -24218, -24234, -24200
Fax: (0251) 83-24184, -24242 e-mail: erzwi1d@uni-muenster.de www: http://www.uni-muenster.de/Erziehungswissenschaft |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 06 - Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften
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Bildungsgangforschung
Die Projekte der
Bildungsgangforschung betreffen im Augenblick unter anderem Kooperationen
Der 'Gehalt' der Bildungsgangforschung muss sich
übergreifend in einer geschichtlichen Konstellation bewähren, in der das Scheitern des
Projekts
'allgemeiner Bildung' (gedacht als gattungsgeschichtlicher, humanisierender Fortschritt) nicht nur als
defaitistische sondern auch als realistische Ausgangsbasis für eine (Wieder-)Eröffnung
von
subjektiven und objektiven Geschichten genutzt wird, die ohne traditionelle Zielvorstellung einer
ständigen Höherentwicklung der Gattung auskommen müssen. Pragmatisch geht es
der
Bildungsgangforschung, kurz zusammengefasst, darum, alle Teilnehmer (Forscher inklusive) bei der
(immer nur
partiellen) Übernahme ihrer persönlichen, pädagogischen und professionellen, aber
auch
ihrer gesellschaftlichen Geschichte beziehungsweise angesichts des Scheiterns dieser
Bemühungen
behilflich zu sein. Die Methode der Bildungsgangforschung vollzieht sich über die
Inter-Aktion,
Inter-Pretation sowie Inter-Vention mit Lebens- und Lernprozessen wirklicher Menschen und
Menschengruppen, die zwischen dem Allgemeinen als Besonderem (exemplarischer Bildung) und dem
Besonderen als unterlaufende (Halb-, Ersatz-, Schein-)Bildung oszillieren. Anhand solcher
prägnanter
Prozesse kann erwiesen werden, dass die menschheitliche Bildung bislang ungenügend
interpretiert
wurde. Wir sprechen von Bildungsgängen deshalb, weil die herkömmliche
pädagogische
Bildungstheorie der empirisch-sozialwissenschaftlichen Ergänzung, die psychologischen Lern-
und
Entwicklungstheorien der Einbettung in umfassendere individuelle und kollektive Bildungsprozesse und
die
soziologischen Ansätze der Sozialisationsforschung der pädagogisch-praktischen
Vervollständigung bedürfen. Dabei beziehen sich diese Weiterungen nicht nur auf einen
umfassenderen, wirklichkeitsmächtigeren Bildungsbegriff. Vielmehr stellen sie Bildungsbegriff
und
Bildungswirklichkeit darüber hinaus in den Interaktionszusammenhang zwischen Menschen und
Institutionen sowie in die Verhältnisse zu Gruppen und Gesellschaften ein.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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