Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie
und operative Intensivmedizin

Albert-Schweitzer-Str. 33
48149 Münster
Direktor: Univ.- Prof. Dr. H. Van Aken
 
Tel. (0251) 83- 47252 / 53 /58
Fax: (0251) 88704
e-mail: anaest@anit.uni-muenster.de
www: http://medweb.uni-muenster.de/institute/anaest
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
Experimentelle Anästhesiologie: Schmerzforschung


Charakterisierung von Spreading Depression im Rückenmark von Ratten

Bei Spreading Depression handelt es sich um eine Erregungswelle, gefolgt von einer Unterdrückung der kortikalen neuronalen Aktivität, die sich langsam von einem Schädigungsort über die Hirnrinde ausbreitet. Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, daß Spreading depression auch eine entscheidende Rolle für die nach der Aura auftretenden Kopfschmerzen spielt. Im Rahmen dieser Untersuchungen fanden Moskowitz und Mitarbeiter, daß Spreading Depression zur Freisetzung von schmerzinduzierenden Substanzen wie Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) und Substanz P führt. Diese Neuropeptide können eine neurogene Entzündung erzeugen, die z.B. durch bestimmte Antimigräne Substanzen (z.B. Sumatriptan) vermindert werden kann. Ein weiteres bedeutendes klinisches Krankheitsbild, das mit dem Auftreten von Spreading Depression in Verbindung gebracht wird, ist die traumatische Verletzung des Gehirns. Verschiedene Untersucher konnten wenige Minuten nach einer Gehirnverletzung das Auftreten von Spreading Depression zeigen und vermuten, daß dieses elektrophysiologische Phänomen ein wichtiger Mechanismus für die Ausbildung der sekundären Gehirnschädigung darstellt. Ob Spreading Depression auch in anderen neuronalen Gewebe wie z. B. dem Rückenmark auftritt und eine Rolle für die Pathophysiologie der Rückenmarkverletzung und des spinalen Schocks spielt, ist bisher völlig unklar. Obwohl ältere Untersuchungen Spreading Depression im Rückenmarkgewebe nicht beobachteten, konnten Streit und Mitarbeiter (1995) in in-vitro Untersuchungen Spreading Depression im Rückenmark nachweisen. Weitergehende Untersuchungen über die Rolle von Spreading Depression für die Ausbildung von spinaler Plasitzität nach Gewebeverletzung, der Verarbeitung von Schmerzen im Rückenmark und der Pathophysiologie des spinalen Trauma liegen bisher nicht vor.
Ziel dieses Projekt ist die Beantwortung folgender Fragestellungen:

  1. Kann Spreading Depression zweifelsfrei im Rückenmark der Ratte nachgewiesen werden (in-vitro und in-vivo Untersuchungen) ?
  2. Verändert Spreading Depression die Ausbildung von spinaler Plastizität ?
  3. Kann ein spinales Kompressionstrauma Spreading Depression auslösen ?

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. Ali Gorji, Dr. Esther Pogatzki, Dr. Peter Zahn Kooperationen Institut für Physiologie (Gesch. Dir. Univ. Prof. Dr. E.-J. Speckmann)

 
 

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
HTML-Einrichtung: Izabela Klak
Informationskennung: FO05AGH03
Datum: 2003-07-29