Fachbereich 03 - Rechtswissenschaftliche Fakultät
Institut für Kriminalwissenschaften
Abt. I - Prof. Dr. F. Dencker

Der Zueignungsbegriff des Unterschlagungstatbestandes (246 StGB)

Die Kritik am bisherigen weiten Verständnis des "Zueignens" in § 246 StGB wurde in Rechtsprechung und Literatur lange Zeit ignoriert. Inzwischen hat das 6. Strafrechtsreform Gesetz von 1998 den § 246 in einer Weise umgeformt, deren strafbarkeitsausdehnende Wirkungen sich nicht auf den Unterschlagungstatbestand beschränken, sondern das gesamte Strafrecht der Sachverschiebungsdelikte erfassen. Dies biete Anlass, die Kritik des herrschenden Zueignungsbegriffs zu erneuern und die alternativen Konzepte zu mustern. Der Beitrag arbeitet heraus, dass der § 246 ein "verkümmert zweiaktiges Delikt" typisiert, dessen Schwerpunkt auf dem "Enteignungsgefahrerfolg" liegt.

Beteiligter Wissenschaftler:

Priv. Doz. Dr. Degener

Veröffentlichungen:

Degener: JZ 2001, 388-399