Forschungsbericht 1999-2000   
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Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Gerd Althoff (weitere Direktoren:
Prof.es Dr.es Arnold Angenendt, Volker Honemann, Albrecht Jockenhövel, Hagen Keller)

 
 
 
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Institut für Frühmittelalterforschung
Archäologische Quellen zur Mobilität im hohen und späten Mittelalter
 


Archäologische Quellen zur Mobilität im frühen und hohen Mittelalter

Im Zuge eines mehrjährigen archäometallurgischen Forschungsprojektes wurden im Märkischen Sauerland bis in das frühe 13. Jahrhundert n. Chr. reichende frühe Hochöfen erforscht. Damit konnte die Einführung wasserkraftgetriebener Eisenhütten um mehr als 200-300 Jahre zurückdatiert werden. Es stellt sich die Frage einer autochtonen oder allochtonen Entwicklung. Vermutlich wurde die neue Technik der Eisenherstellung von außen in das Märkische Sauerland gebracht. Dabei kommen mehrere Regionen Europas und auch Außereuropa (Mittelasien, China) in Frage. Da keine schriftlichen Zeugnisse direkt vorliegen, werden in diesem Forschungsprojekt archäologische Zeugnisse zur persönlichen Mobilität von Personengruppen zusammengestellt, z.B. an Hand von Pilgerabzeichen die räumliche Mobilität über große Entfernungen hinweg. Von Bedeutung sind weiter Funde von "exotischen" Materialien, wie z.B. Seide, chin. Porzellan, Elfenbein, Walroßbein usw., die auf bestimmte Herkunftsgegenden und Absatzgebiete schließen lassen. Möglicherweise ist in diesem Zusammenhang auch die Vermittlung neuer technischer Kenntnisse erfolgt, begünstigt durch die Mobilität von z.B. Bauhütten (vgl. den hohen Eisenbedarf gotischer Kirchen aus statischen Gründen) oder Klosterneugründungen (Zisterzienser) in dieser Zeit.

Vgl. www.uni-muenster.de/GeschichtePhilosophie/UrFruehGeschichte/kierlit.htm

Drittmittelgeber:

Volkswagen-Stiftung Hannover

Beteiligter Wissenschaftler:

Prof. Dr. A. Jockenhövel

Veröffentlichungen:

Jochenhövel, A.: Eisenverhüttung im Märkischen Sauerland. in:Archäologie in Deutschland 2000, Heft 3, 28-29

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2002-03-12