Kreuzfahrt- und Ökotourismus - Partner oder Gegner im nachhaltigen Entwicklungsprozeß eines karibischen Kleinstaates? Das Beispiel Dominica

Der karibische Inselstaat Dominica (ca. 70.000 Einwohner) hat nach Erlangung seiner Unabhängigkeit von Großbritannien 1978 weiterhin vom ausschließlichen Export seiner Bananenproduktion in das ehemalige Mutterland seinen Staatshaushalt bestritten. Durch Einfuhrbeschränkungen der EU war seit den 1980er Jahren absehbar, dass diese Wirtschaftsgrundlage unsicher bzw. wegfallen würde. Mit dem Ziel der ökonomischen Diversifizierung förderte man den bisher nur in geringem Maße vorhandenen Übernachtungstourismus und der Zielvorgabe, eine nachhaltige Wirtschaftsbasis aufzubauen. Seit 1989 wird zunehmend auch der Kreuzfahrttourismus gefördert und in dieses Entwicklungskonzept eingebaut. Inwieweit sich der 1995 direkt in der Hauptstadt Roseau (17.000 Einwohner) eröffnete Kreuzfahrtanleger jedoch negativ auf die Stadtwirtschaft und damit den Puls der Insel auswirkt, ist die Frage, die mit Hilfe mehrjähriger empirischer Erhebungen beantwortet werden soll. Kann ein nachhaltiges Entwicklungskonzept durch massentouristische Erscheinungen nur zerstört oder auch gestärkt werden?

Beteiligte Wissenschaftlerin:

Dr. Carola Bischoff

Veröffentlichungen:

Bischoff, C. (2000): Kreuzfahrt- und Ökotourismus in Dominica. Auswirkungen auf die Nutzungsstruktur der Hauptstadt eines karibischen Mikrostaates. Münster. = Münstersche Geographische Arbeiten 44.