Forschungsbericht 1999-2000   
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[Pfeile  gelb] Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 07 - Psychologie und Sportwissenschaft
Institut für Bewegungswissenschaften
Sportpsychologie
 


DAS I/E-MODELL VON MARSH IM SPORTBEZOGENEN KONTEXT

Der Sportunterricht in der Schule ist geprägt durch soziale Vergleiche, die die Lernenden aber auch die Lehrenden anstellen, um Leistungsfähigkeit einzuschätzen. Dies kann zu Veränderungen in der Begabungseinschätzung, des Interesses aber auch der Leistung führen. Gegenstand neuerer Forschung sind in diesem Zusammenhang auch dimensionale Vergleiche zwischen zwei Domänen, die einen selbstwertstabilisierenden Effekt haben können. Experimentelle Untersuchungen insbesondere im Sport stehen hierzu jedoch noch aus, sind aber dringend notwendig, um Aussagen über die zu Grunde liegenden Mechanismen und die relative Lage dimensionaler Vergleiche zu sozialen Vergleichen zu treffen. Die theoretischen Überlegungen und empirischen Forschungen beziehen sich dabei auf das Internal/External-frame of reference Modell (I/E-Modell) von Marsh (1986). Das Modell basiert auf der Annahme, dass intraindividuelle Vergleiche der Leistungsfähigkeit in zwei Fächern einen Einfluss auf die Ausbildung selbstbezogener Kognitionen, Motivation und Emotion sowie auf das Lern- und Lehrverhalten haben. In diesem Experiment erhalten die Probanden dimensionale und soziale Vergleiche nach der Durchführung zweier sportmotorischer Tests. Danach werden die Auswirkungen auf das aufgabenspezifische Selbstkonzept der Begabung (kurz: aufgabenbezogenes Selbstkonzept), die Zufriedenheit mit der eigenen Leistung und das aufgabenbezogene Interesse erfasst. Die Probanden führen nacheinander die Übungen 1a (Standwaage) und 1b (Federballhochhalte) aus. Die Tests bieten den Vorteil, dass sie zwar vergleichbare motorische Fertigkeiten abtesten (Ganzkörperkoordination bzw. Ballkoordination) aber durch das unterschiedliche Textmaterial den Eindruck hinreichend verschiedener Testtypen erwecken. Diese werden sofort (scheinbar) bewertet und der jeweilige Proband erhält eine schriftliche Leistungsrückmeldung sowie den Fragebogen. Die Leistungsrückmeldung enthält sozial und dimensional vergleichende Informationen der Art: „Du hast in Übung 1a mit Abstand weniger (mehr) Punkte erreicht als die Mitglieder der Vergleichsgruppe” bzw. „Du hast in Übung 1a mit Abstand weniger (mehr) Punkte erreicht als in Übung 1b.” Der daraufhin auszufüllende Fragebogen enthält Items zum Selbstkonzept der Begabungseinschätzung, zur Zufriedenheit und zum Interesse (Möller & Köller 1998).

Beteiligte Wissenschaftlerin:

Dr. Maike Tietjens

Veröffentlichungen:

Tietjens, M.: Das I/E-Modell von Marsh im sportbezogenen Kontext, Magglingen (CH), 2001

Tietjens, M.: Marsh's I/E Model in a sport-related context, Skiathos (Gr), 2001

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2002-01-29 ---- 2002-02-12