Forschungsbericht 1999-2000   
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Innere Medizin C
(Kardiologie und Angiologie)

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Direktor: Univ.Prof. Dr. med. G. Breithardt

 
 
 
[Pfeile  gelb] Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Medizinische Klinik und Poliklinik -
Innere Medizin C
(Kardiologie und Angiologie)
Kardiovaskuläre Biochemie
 


Autonome und endokrine Regulation des Herzens / Herzinsuffizienz:
Efficacy and safety of carvedilol in severe heart failure patients accepted for heart transplantation (Eficat-Studie)

In der Behandlung der schwerstgradigen Herzinsuffizienz sind durch die Möglichkeit der Herztransplantation entscheidende Fortschritte erzielt worden. Diese Möglichkeit steht jedoch nur in sehr eingeschränktem Maße zur Verfügung und eignet sich wegen der umfangreichen Voraussetzungen und lebenslangen Notwendigkeit der Immunsuppression nur für einen Teil der Patienten. Die Verbesserung der medikamentösen Therapiemöglichkeiten ist daher nach wie vor für den größten Teil der Patienten das entscheidende Ziel. Wichtige Ansatzpunkte hierfür bestehen in der Beeinflussung der neurohumoralen Regulation, die sowohl das autonome sympathoadrenerge wie das vasomotorische endokrine System umfaßt. Mit Carvedilol steht eine neuartige Verbindung zur Verfügung, die eine nicht selektive Blockade von b-Rezeptoren mit einer selektiven Blockade von a-Rezeptoren und antioxydativen Eigenschaften verbindet. Der Vorteil gegenüber den bereits langjährig verfügbaren b-Rezeptorenblockern besteht also in der zusätzlichen Wirkung auf die A-Rezeptoren und damit einer zusätzlichen vasodilatorischen Wirkung. In der Situation der gesteigerten peripheren Vasokonstriktion und damit verringerten peripheren Mikrozirkulation unter dem gesteigerten sympathoadrenergen Tonus bei Herzinsuffizienz ist damit eine Senkung der Nachlast des insuffizienten linken Ventrikels und verbesserteperiphere Perfusion zu erwarten. Außerdem sind antioxydative Eigenschaften zur Reduktion freier Radikale in perfusionsgestörten Gebieten wahrscheinlich auch klinisch von Bedeutung. Dieses neuartige Therapiekonzept wurde in einer plazebokontrollierten, doppelblinden multizentrischen klinischen Studie geprüft. Patienten mit schwerer chronischer Herzinsuffizienz, bei denen eine Herztransplantation vorgesehen war, wurden nach einem umfangreichen klinischen Protokoll in die Studie eingeschlossen. Insgesamt nahmen 118 Patienten an den Univ.Kliniken Münster, München (Klinikum Innenstadt und Großhadern) und Kiel an der Studie teil. Es erfolgte eine einschleichende Dosierung nach vorgeschriebenem Schema mit randomisierter Medikation über einen Zeitraum von 9 Monaten. In dieser Zeit erfolgten im jeweiligen Therapiezentrum regelmäßige klinische Kontrollen. Zur Beurteilung des sympathoadrenergen Systems wurden in Ruhe und unter Belastung Spiegel der Katecholamine Noradrenalin, Adrenalin und Dopamin gemessen, ANP, Renin, Angiotensin, Aldosteron und Endothelin. Die Bestimmungen erfolgten radiochemisch bzw erforderten Auftrennung durch Festphasenextraktion und Dünnschichtchromatographie und anschließend Immunoassays. Diese umfangreichen Studien sind inzwischen abgeschlossen. Sämtliche Ergebnisse wurden entsprechend der Doppelblindstudie an das Auswertungszentrum eingesandt und befinden sich in der statistischen Auswertung.

Drittmittelgeber:

WWU Münster, Smith Kline Beecham, Hoffmann La Roche

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. G. Breithardt, Prof. Dr. B. Brisse, Prof. Dr. M.-C. Deng (HTG-Chirurgie, Leiter), PD Dr S. Kerber (Leiter), Prof. Dr. H.-H. Scheld (HTG-Chirurgie), Prof. Dr. C.-E. Angermann (Klinikum Innenstadt der LMU, München, Leiter), Dr. P. Überfuhr (Chirurgische Klinik, KlinikumGroßhadernder LMU, München, Leiter), Dr. P. Zimmermann, Prof. Dr. C Castard-Jäckle (Med. Univ. Klinik Kiel)
 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2001-09-18