Forschungsbericht 1999-2000 | |
Medizinische Klinik und Poliklinik - Innere Medizin C (Kardiologie und Angiologie) Albert-Schweitzer-Str. 33 48149 Münster Tel. (0251) 83-47617 Fax: (0251) 83-47864 e-mail: breithg@uni-muenster.de WWW: http://medc.uni-muenster.de/medc Direktor: Univ.Prof. Dr. med. G. Breithardt | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Medizinische Klinik und Poliklinik - Innere Medizin C (Kardiologie und Angiologie) Kardiovaskuläre Biochemie | ||||
Autonome und endokrine Regulation des Herzens / Herzinsuffizienz:
In der Behandlung der schwerstgradigen Herzinsuffizienz sind durch die Möglichkeit der
Herztransplantation entscheidende Fortschritte erzielt worden. Diese Möglichkeit steht
jedoch nur in sehr eingeschränktem Maße zur Verfügung und eignet sich
wegen der umfangreichen Voraussetzungen und lebenslangen Notwendigkeit der
Immunsuppression nur für einen Teil der Patienten. Die Verbesserung der
medikamentösen Therapiemöglichkeiten ist daher nach wie vor für den
größten Teil der Patienten das entscheidende Ziel. Wichtige Ansatzpunkte
hierfür bestehen in der Beeinflussung der neurohumoralen Regulation, die sowohl das
autonome sympathoadrenerge wie das vasomotorische endokrine System umfaßt. Mit
Carvedilol steht eine neuartige Verbindung zur Verfügung, die eine nicht selektive
Blockade von b-Rezeptoren mit einer selektiven Blockade
von a-Rezeptoren und
antioxydativen Eigenschaften verbindet. Der Vorteil gegenüber den bereits
langjährig verfügbaren b-Rezeptorenblockern besteht also in der
zusätzlichen Wirkung auf die A-Rezeptoren und damit einer
zusätzlichen
vasodilatorischen Wirkung. In der Situation der gesteigerten peripheren Vasokonstriktion und
damit verringerten peripheren Mikrozirkulation unter dem gesteigerten sympathoadrenergen
Tonus bei Herzinsuffizienz ist damit eine Senkung der Nachlast des insuffizienten linken
Ventrikels und verbesserteperiphere Perfusion zu erwarten. Außerdem sind antioxydative
Eigenschaften zur Reduktion freier Radikale in perfusionsgestörten Gebieten
wahrscheinlich auch klinisch von Bedeutung. Dieses neuartige Therapiekonzept wurde in einer
plazebokontrollierten, doppelblinden multizentrischen klinischen Studie geprüft.
Patienten mit schwerer chronischer Herzinsuffizienz, bei denen eine Herztransplantation
vorgesehen war, wurden nach einem umfangreichen klinischen Protokoll in die Studie
eingeschlossen. Insgesamt nahmen 118 Patienten an den Univ.Kliniken Münster,
München (Klinikum Innenstadt und Großhadern) und Kiel an der Studie teil. Es
erfolgte eine einschleichende Dosierung nach vorgeschriebenem Schema mit randomisierter
Medikation über einen Zeitraum von 9 Monaten. In dieser Zeit erfolgten im jeweiligen
Therapiezentrum regelmäßige klinische Kontrollen. Zur Beurteilung des
sympathoadrenergen Systems wurden in Ruhe und unter Belastung Spiegel der Katecholamine
Noradrenalin, Adrenalin und Dopamin gemessen, ANP, Renin, Angiotensin, Aldosteron und
Endothelin. Die Bestimmungen erfolgten radiochemisch bzw erforderten Auftrennung durch
Festphasenextraktion und Dünnschichtchromatographie und anschließend
Immunoassays. Diese umfangreichen Studien sind inzwischen abgeschlossen. Sämtliche
Ergebnisse wurden entsprechend der Doppelblindstudie an das Auswertungszentrum eingesandt
und befinden sich in der statistischen Auswertung.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler: |
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Hans-Joachim Peter